Von Salta nach Purmamarca

Von Salta aus führte früher ein Zug über die Anden bis nach Autofagasta an der chilenischen Pazifikküste. Der Teil der Zugstrecke, der in Chile liegt, wird heute noch industriell zum Abtransport von Salpeter aus der Atacamawüste genutzt. Der Teil der Zugstrecke, der in Argentinien liegt, wird außerhalb der Regenzeit von einem Zug für Touristen genutzt. Höhepunkt dieser Fahrt ist, ein auf 4188m gelegenes Viadukt, welches 224m lang und 63,4m lang ist. Aktuell ist Regenzeit und Teile der Zugstrecke sind aktuell durch den Zug, der den wundervollen Namen „Tren a las nubes“ (= Zug zu den Wolken) trägt, zerstört. D.h. es gab heute keine Zugfahrt für mich, aber ungefähr parallel führt eine Straße und es gibt hier in Salta eine Tour, die diese Strecke fährt, um zu einer der Salzebenen, der Salinas Grandes, zu gelangen. Beides interessiert mich, also habe ich gestern Abend die Tour gebucht.

7:00 war Start der Tour und 7:40 bin ich am Hostel abgeholt wurden. Unseren ersten Stopp machten wir an einer der vielen Brücken der Zugstrecke noch ganz zu Beginn, also bevor es in die Berge ging. Wir fuhren durch das Lerma-Tal und dann durch das Tasqil-Tal immer weiter in die Berge. In Argentinien ist das Konsumieren von Coca-Blättern erlaubt. Früher war diese Erlaubnis nur auf die Provinzen Salta und Jujuy begrenzt. Heute wie gesagt, ist es im ganzen Land erlaubt. Coca-Blätter kauft man im Kiosk an der Ecke und man nimmt sie u.a. gegen die Höhenkrankheit. Also empfahl die Reiseleiterin irgendwann auf der Fahrt, dass es jetzt sinnvoll sei, die Coca-Blätter in den Mund zu tun. Die Coca-Blätter kaut man nicht, man weicht sie in seinem Speichel ein und schiebt sie in die Wange. Also habe ich mir auch 5 Coca-Blätter geben lassen und habe dies probiert. Ab 20 Coca-Blätter gibt es eine Rauschwirkung, 5 Blätter haben eine heilende Wirkung. Wie schmecken die Coca-Blätter? Bitter, nach trocknen Blättern. Salta liegt auf 1187m. Kurz vor San Antonio de los Cobres erreichten wir 4080m und damit eine Hochebene, dort habe ich dann gleich die Coca-Blätter wieder ausgespuckt, dass war doch irgendwie nicht mein Geschmack. In San Antonio de los Cobres gibt es einige Minen und die Grenze zu Chile und Bolivien ist auch recht nach. Hier ist die Armee stationiert und einige Bergbaufirmen haben hier ihre Basis. Wir aßen zum Mittag dort und es gab Lama, welches sehr gut schmeckte. Ich habe heute also meine ersten Lamas in freier Wildnis gesehen, fotografiert und gegessen. Danach ging es leider nicht weiter, um dieses Viadukt zu sehen. Dies wäre noch eine weitere Stunde Fahrt entlang der Bahnlinie gewesen und außerdem wäre ein 4×4-Auto notwendig gewesen. Schade. Stattdessen ging es in Richtung Salinas Grandes. Dies hieß 2-3 Stunden Fahrt durch eine Landschaft, die sich nicht veränderte und auf einer nicht geteerten Straße. Wir passierten andere Salzebenen und kamen irgendwann zu den Salinas Grandes. Es ist nicht eine der größten Salzebenen, aber eine die sehr populär ist, da eine normale Straße mitten durch geht. Die größte Salzebene liegt in Bolivien, die Uyuni. Es gab bei den Salinas Grandes ein Restaurant, eine kleine Kapelle, ein Jesus und einiges mehr aus Salz. Das Salz ist 10m dick dort und wird abgebaut. Die Sonne schien und das Weiß des Salzes blendete enorm. Man sah fast nichts. Dann ging es weiter in Richtung Purmamarca. Wir erreichten den höchsten Punkt des heutigen Tages auf 4170m und dann ging es innerhalb von 30km um 2000m nach Purmamarca. Dies war gewaltig und die Straße beeindruckend und wir sahen gigantische Felsformationen und wieder diese farbigen Berge. In Purmamarca verließ ich die Tour. Im letzten Hostel wurde mir dies empfohlen, da ich dann morgen schön die Dörfer in der Quebrada de Humahuaca erkunden kann. Wir kamen 18:00 in Purmamarca an und mir war es ganz recht, nicht weiter im Bus zu sitzen. Durch die Höhe und die vielen Kurven war mir schlecht und ich hatte etwas Kopfschmerzen. Eigentlich war der Rat vom letzten Hostel, nach Tilcara mit dem Bus zu fahren und dort zu übernachten. Aber ich hatte dazu keine Lust mehr und fühlte mich auch nicht danach, noch einmal in den Bus zu steigen. Also suchte ich mir in Purmamarca eine Übernachtung. Ich fand eine einfache Übernachtung hinter der Kirche (Hostería Bebe Vilte). Für eine Nacht reicht dies alle mal. Nach einiger Zeit ging es mir besser, aber ich bin recht müde, also werde ich früh schlafen gehen, um morgen wieder fit zu sein.

Hasta luego Birgit