Bariloche – Tag 1 & 2

Ein Nachtrag noch zum letzten Donnerstag, den 20.2.. Dies war mein 200.Reisetag!

Gestern morgen bin ich aufgewacht und es war klar, dass ich das Zimmer oder das Hostel wechseln werde, wenn es möglich ist. Ich fragte als zuerst im Hostel Los Troncos nach, ob sie ein freies Bett in einem anderen Zimmer haben. Sie verneinten. Also bin ich in das Hostel Patanuk gegangen, welche im Lonely Planet empfohlen wird und welches nur 200m entfernt war. Und dort bekam ich ein Bett in einem 4-Bett-Dorm. Warum wechselte ich eigentlich? Nun ja, ich übernachte ja in Dorms und ich habe auch schon in Dorms mit vielen Betten übernachtet, aber im Hostel Los Troncos lag das Zimmer im Keller. Es war ein kleiner Raum und man hat, so viele Betten in den Raum gestellt, wie nur irgendwie möglich war. Es waren dann insgesamt 4 Doppelstockbetten und ein Einzelbett. Die Enge führte dazu, dass man kaum Platz für seinen Rucksack und seine Sachen hatte. Es gab ein Fenster, durch welches aber kaum Licht in den Raum drang, da wir uns ja im Keller befanden. Das Fenster ging auch nicht zu öffnen. Ich habe mich richtig eingepfercht gefüllt. Das Hostel Patanuk ist viel besser und hat auch noch dazu eine viel freundlichere Atmosphäre und einen wunderschönen Seeblick.

Ihr könnt Euch sicher noch an das Thema mit dem Analogkäse auf der Tiefkühlpizza bei uns in Deutschland erinnern. Analogkäse steht ja meines Wissens bei uns nicht auf der Verpackung. Mir ist gestern im Supermarkt aufgefallen, dass sie hier im Spanischen für Käse und Analogkäse, zwei Namen benutzen „Queso“ (=Käse) und „Quesosabor“ (=Queso + Sabor = Käse + Geschmack). Dies steht dann auch ganz groß auf der Verpackung drauf und zwar als Produktbezeichnung und nicht im Kleingedruckten. Man weiß also genau, ob man Käse kauft oder etwas das nach Käse aussieht und den Geschmack von Käse hat, aber keine Käse ist.

Die Gegend um Bariloche wird das Seengebiet genannt, aber auch die Schweiz von Argentinien. Es könnte auch die Alpen von Argentinien genannt werden. Es sieht tatsächlich wie in Österreich, Schweiz, Süddeutschland oder Norditalien aus. Es gibt Hotels mit den Namen „Edelweiß“ oder „Tirol“ und Cafés und Restaurants mit Namen „Tante Frida“ oder „Der Tiroler“. Es gibt Fondue in den Restaurants auf der Speisekarte. Die Häuser könnten in den Alpen stehen und es wäre nicht fremdländisch für uns. Dies ist interessant, aber vielleicht für mich der Grund, dass ich es nicht so interessant finde. Ich hatte eigentlich geplant, hier in Bariloche fünf Nächte zu bleiben, aber irgendwie reizen mich die Gebiete, die weiter im Norden von Argentinien liegen, vermutlich durch Ihr Anderssein mehr, als hier zu bleiben. Ich habe deshalb heute meine Pläne umgeworfen und werde morgen Bariloche Richtung Norden verlassen.

Sehr gut gefällt mir hier an Bariloche und der Umgebung, dass man mit den öffentlichen Bussen die Gegend erkunden kann. Busse fahren bis auf in die Berge. Ein Grund dafür wird sein, dass Bariloche ein Skiort ist und dass in den Bergen das größte Skigebiet von Argentinien liegt. Ich bin heute mit der Linie 22 entlang des Lago Nahuel Huapi nach Llao Llao (gesprochen im Spanischen: Jao Jao, gesprochen im argentischen Spanischen: Tschao Tschao) gefahren. Llao Llao liegt wunderschön und in Llao Llao ist ein mondänes Hotel, welches wohl das bekannteste Hotel von Argentinien ist. Ich gönnte mir dort einen teuren Kaffee und las gemütlich Zeitung in einem dieser riesigen Sitze in der Empfangshalle. Ohne viel weiter aktiv zu sein, bin ich zurück nach Bariloche mit dem Bus gefahren. Auf der Fahrt zurück beschloss ich, meine schon gekaufte Fahrkarte für Mittwoch nach Mendoza umzutauschen. Zum allerersten Mal hatte ich eine Fahrkarte für einen Bus online gekauft, dies machte es für den Umtausch kompliziert. Ich fuhr nämlich zum zentralen Busterminal und wollte die Fahrkarte dort umtauschen und dort sagte man mir, dass der Umtausch auch wiederum nur online ginge. Es war etwas aufwendig, aber mit Hilfe von Marielle, der Angestellten im Hostel, konnte ich die Fahrkarte umtauschen und bekam im morgigen Bus den letzten Platz. Ich änderte dann noch die Buchung für das Hostel in Mendoza und so werde ich morgen 19:30 Stunden Richtung Norden reisen.

Den Fahrschein kann man in den öffentlichen Bussen teilweise nicht mit Bargeld bezahlen, sondern man benötigt eine Karte, die man vorher mit Bargeld auflädt. Dies wusste ich nicht und so bin ich in den ersten Bus nach Llao Llao gestiegen mit Bargeld in der Hand, aber ohne die Möglichkeit meine Fahrkarte zu bezahlen. Ein älterer Man bezahlte mit seiner Karte und ich gab ihm das Geld. Auf der Rückfahrt hatte ich natürlich immer noch keine Karte und nun war auch niemand da mit einer Karte, den ich fragen konnte, ob er für mich mit der Karte bezahlen könnte. Der Busfahrer war so nett und nahm mich kostenlos mit. Als ich dann zum zentralen Busterminal gefahren bin, hatte ich mir die Karte von Hostel geliehen. Im Bus stellte sich dann raus, dass auf dieser Karte aber kein Geld aufgeladen war. Auch dieser Busfahrer nahm mich kostenlos mit. Für die Rückfahrt vom Busterminal zum Hostel konnte ich die Karte vorher aufladen und diesmal auch meine Fahrt richtig bezahlen.

Bariloche ist bekannt für Schokolade. Unklar mir ist, wie Schokolade hierher kommt. Schokolade wächst hier nicht. Aber es gibt wirklich extrem viele Schokoladenläden neben den ganzen typischen Läden in den Winter- und Sommersportorten wie Sportläden oder Läden großer Kleidungsmarken. Ich habe festgestellt, dass ich bisher in Argentinien nur in Urlaubsorten (Ushuaia, El Calafate, El Chaltén, Bariloche) war. Ich war noch in keiner normalen Stadt. Ich hoffe etwas, dass Mendoza eine dieser normalen Städte ist.

Ich sehe, dass ich diese Woche Zugriffe auf meinen Blog aus Gibraltar habe. Da würde mich doch wieder einmal interessieren, wer in Gibraltar ist und dort meinen Blog liest. Bitte melde Dich!

Hasta luego Birgit