Ich habe nicht gut geschlafen, ich habe das Schaukeln des Schiffes vermisst, welches mich die letzten Tage so schön in den Schlaf geschaukelt hat. Und ich war dabei nicht die Einzige, der es so ging. In Ushuaia sind einige der Langreisenden noch und wir haben uns heute noch einmal getroffen und da haben wir festgestellt, dass es uns allen so ging. Zusätzlich zum fehlenden Schaukeln kam bei mir noch hinzu, dass eine Unruhe im Zimmer war durch häufiges Türen öffnen, schnarchen und Gesprächen. Naja so ist es nun einmal in einem Dorm.
Ich hatte ja berichtet, dass ich auf den Falklandinseln Euros gekauft hatte. Klar war auch, dass die Banken an dieser Aktion natürlich auch verdienen durch die Gebühren. Jetzt war für mich hier in Ushuaia natürlich die Frage, wie ich jemanden finde, der mit mir das Geld schwarz tauscht. Ein Tipp war, dass man die Taxifahrer ansprechen sollte. Ich weiß noch, dass der Taxifahrer, der mich vom Flughafen vor vier Wochen ins Stadtzentrum gebracht hatte, mir einen Kurs von 1:11 angeboten hatte. Der offizielle inoffizielle Kurs ist wohl bei ca. 1:14. Ich fragte dann einfach im Hostel nach, wo ich ab geschicktesten Geldwechseln könnte und der Angestellte hatte dann auch gleich eine Bekannte, die interessiert war und rief sie an. Ich Sprache dann auch mit ihr über den Wechselkurs und wieviel ich wechseln wollte. Als klar war, dass wir ins Geschäft kommen, war sie keine 15 Minuten später im Hostel und wechselten das Geld zu einem Kurs von 1:12. nicht super genial, aber nicht schlecht. Mit dem gesparten Geld habe ich so schon die Bankgebühren von dem Euro-Kauf bezahlt. Ich fragte sie dann, warum sie an dem Geldtausch interessiert ist. Viele Leute wollen ja ihr Erspartes in sichere Währung anlegen. Sie war weniger darin interessiert, sondern sie möchte eine Weltreise für ein Jahr machen (…wird dies nicht langsam inflationär mit den einjährigen Weltreisen…) und dafür braucht sie Geld. Durch die Beschränkung der argentinischen Regierung des maximal möglichen Betrags, den man wechseln darf, kommt sie für ihre Weltreise nicht an Bargeld in harten Währungen ran und Abhebungen mit Kreditkarte, was ich üblicherweise tue, sind mit einer recht hohen Steuer ebenfalls von der argentinischen Regierung belegt. Deshalb tauscht sie und ich vermute, dass ich nicht die Einzige bin, die nach dem Geldtauschen im Hostel nachfragt.
Im Hostel „Antarctica“, in welchem ich die zwei Nächte, die ich noch in Ushuaia bin, schlafe, hängt ein Schild und darauf steht in großen Buchstaben „Free Sex“. Dann steht in kleinen Buchstaben „Now I get your attention…“. Dem folgt dann die Beschreibung der Recycling Regeln hier im Hostel. Sehr clever. Ich vermute, dass es hier fast keine Probleme mit dem Recycling gibt.
Morgen früh fährt 5:00 der Bus nach Punta Arenas also nach Chile. Ich möchte in den Torres del Paine Nationalpark, der im chilenischen Teil Patagoniens liegt. Dort werde ich eine 4-Tageswanderung auf dem bekannten W-Trek machen.
Hasta mañana Birgit