Insgesamt waren wir nun drei Tage auf See und wir waren wieder sehr aktiv. Über den ersten Seetag hatte ich ja schon berichtet, d.h. es sind nun noch zwei Seetag zu beschreiben. Der zweite Seetag war u.a. davon geprägt, dass wir wieder unsere gesamte Kleidungs-Oberschicht und unsere Rucksäcke mit dem Staubsauger reinigen mussten. Ziel war hier wiederum, dass wir keine Pflanzenteile oder -samen oder sogar Tiere von Südgeorgien zur Antarktischen Halbinsel transportieren. Es gab am zweiten Seetag dann noch einen Vortrag über das Eis in der Antarktis sowie über die schwedische Polarexpedition von Otto Nordenskjöld, die nicht ganz wie geplant verlief und auf Grund glücklicher Umstände und einigen sehr unwahrscheinlichen Zufällen dazu führte, dass doch fast alle Männer wieder gesund und munter nach Hause reisen konnten. Am dritten Seetag erreichten wir die nördlichen Inseln der Antarktischen Halbinsel nämlich Elephant Island und Clarence Island. Der dritte Seetag begann auch mit der Hoffnung, evtl. auf der Insel Elephant Island am Point Wild anlanden zu können. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass das Wetter mitspielt, war von vornherein recht gering und so war es dann auch, der Wind war einfach zu stark. Der Kapitän unseres Schiffs fuhr dann aber echt nah an die Insel heran, so dass wir vom Schiff einiges sehen konnten. Auf Elephant Island überwinterten 20 Leute von der Shackleton Expedition während Shackleton gemeinsam mit 5 Männer in einem winzigen 7m langen Boot nach Südgeorgien fuhr, um Hilfe zu holen. Heute erinnert ein Denkmal am Strand und an den Kapitän, der das Schiff befehligte, welches die 20 Leute am Ende von der Insel abgeholt hat. Da die Anlandung auf Elephant Islands ausfiel, wurde der Tag ein ganzer Seetag. Es gab wieder einige Vorträge. Ein Vortrag ging über die Führungsstile von Scott, Amundsen und Shackleton und was man daraus lernen kann. Ein weiterer Vortrag ging über Klimaveränderungen und deren Auswirkungen auf die Antarktis. Der Vortrag wurde von einer Deutschen gehalten, die hier Crew-Mitglied ist, die aber vorher 12 Jahre als Klimaforscherin in Neuseeland gearbeitet hat und auch schon in einer Forschungsstationen in der Antarktis überwintert hat und dort dabei u.a. eine 260m Bohrung ins Eis durchgeführt hat und den Bohrkern auf Klimaveränderungen der letzten 650.000 Jahre untersucht hat. Und ja es ist wohl eindeutig, dass Klima ändert sich stärker als es sich ohne uns ändern würde. Ja und wir sind recht eindeutig dran Schuld. Dies ist die eindeutige Aussage des Bohreiskerns. Danach gab es noch einmal einen speziellen Vortrag über die antarktischen Robben. Alle Vorträge waren bisher sehr interessant und die gesamte Crew ist, wie bei allem, sehr engagiert, uns hier ihr Wissen weiterzugeben. Echt super.
Am zweiten Seetag gab es den ersten richtigen Aufruf, dass die Passagiere doch besser an Deck kommen sollten, wegen Walen, d.h. auf der Brücke wurden Wale gesichtet und diesmal eine große Gruppe von Finnwalen und mit dem Verhalten, dass sie nicht gleich wieder abtauchen würden. Alles stürmten an Deck und wir machten unsere Fotos. Leider ist meine Kamera etwas langsam, d.h. bei beweglichen Objekten oder Tieren nicht wirklich optimal. Aber die Finnwale tauchen nicht mit dem Zeigen ihrer Schwanzflosse ab und damit habe ich dann fast nichts verpasst.
See you later Birgit