Ich konnte mir nicht vorstellen, dass 200.000 Paare von Königspinguinen auf einem Platz sein können. Jetzt weiß ich, wie dies aussieht und bin mehr als beeindruckt. Aber alles der Reihe nach…
Wir hatten einen Plan A für heute, aber Jim, der Expeditionsleiter, hatte gestern angekündigt, dass wir evtl. aber auch den Plan E umsetzen werden. Es wurde Plan B. Plan A sah heute morgen eine Zodiac Cruise in Elsehul, im Westen von Südgeorgien, vor. Wegen des hohen Seegang war es nicht möglich diese durchzuführen. Also sind wir weiter Richtung Osten zur Right Whale Bay gefahren und dort gab es die erste Anlandung heute. Da auf Südgeorgien immer nur 100 Leute an Land gehen dürfen, wir aber 110 Leute sind, musste man sich überlegen, wie man dies handhaben kann. Die Lösung ist, dass das 11.Zodiac anstatt an Land zu fahren, zuerst eine Zodiac Cruise entlang der Küste macht. Da es hier so kalt ist, rechnet man einfach damit, dass bald Leute wieder zurück zum Schiff möchten und wenn dies erfolgt ist, kann das 11.Zodiac an Land gehen. Dies funktioniert erstaunlicherweise ganz gut. Also landeten wir zuerst in der Right Whale Bay und ich habe mich zuerst einmal ganz kräftig verschätzt mit der Kleidung. Ohne Wind war es kühl und mit Wind eiskalt. Ich hatte mich für drei Kleidungslagen an den Beinen, vier Lagen am Oberkörper und zwei an den Füßen entschieden. Dies war zu wenig! Ich habe total gefroren. Ich hatte zwar eine Lage für den Oberkörper dabei, aber es war zu wenig. Der Wind pfiff und ich konnte die erste Anlandung nicht wirklich genießen. Außerdem habe ich vor ein paar Tagen auch einen Schnupfen bekommen, was es auch nicht angenehmer macht. In der Right Whale Bay sahen wir kleinere und größere Robben und viele viele Königspinguine. Die zweite Anlandung war dann noch etwas weiter östlich in Salisbury Plain. Hier hatte ich dann eine weitaus bessere Kleidungswahl getroffen: fünf Lagen an den Beinen, 6 Lagen am Oberkörper und 3 an den Füßen. Und diesmal war es nur kalt… Wir waren bei dieser Anlandung das 11.Zodiac und so sind wir zuerst entlang der Küste gefahren und haben diese gigantische Landschaft mit den drei Gletschern und den vielen Tieren am Strand genossen. Ab und an kam sogar die Sonne raus. Später sind wir an Land und dies war dann die größte Brutstelle der Königspinguine, die wir heute gesehen haben. Königspinguine fast bis zum Horizont. Unglaublich. Und ein Lärmpegel. Es gibt aktuell brütende Tiere, Jungtiere sowie Alttiere in der Mauser. Wir liefen gemütlich am Rande der Brutkolonien vorbei und man muss wirklich aufpassen, wohin man tritt. Wenn man z.B. länger stehen bleibt, um ein Foto zu machen, sollte man danach zuerst ringsum um sich schauen, ob da nicht mittlerweile ein Pinguine direkt neben einem steht oder eine Robbe neben einem liegt. Irre. Am später Nachmittag sind wir wieder zurück zum Schiff. Das Schiff fuhr dann gleich weiter östlich. Im Meer sehen wir vom Schiff sehr viele Robben und Pinguine und einen Wal sahen wir kurz. Jetzt ankern wir in der Fortuna Bay mit einer fantastischen Kulisse von schneebedeckten Bergen und Gletschern. Alle freuen sich auf die Nacht, da es kaum Seegang hat und die meisten bei dem Seegang letzte Nacht nicht schlafen konnten.
See you tomorrow Birgit