Nach mehrmaligen Versuchen in den letzten Tagen ist es mir heute gelungen, eine Telefonkarte zu kaufen. Wie schon in fast allen anderen Ländern auf meiner Reise habe ich auch hier in Argentinien keine Telefonnetz. Hintergrund dafür ist einfach, dass mein deutscher Netzanbieter keine Zusammenarbeit mit einem hiesigen Anbietern hat. Bisher war ja ein Telefonnetz auch nicht wichtig für mich, da ich ja eh eigentlich jeden Tag Internet hatte. Da ich aber am 5.2. unbedingt mich mit meiner Kollegin kontaktieren muss für unser Treffen, habe ich nun eine Telefonkarte für Argentinien erworben. Ich bin von einem Laden zum anderen Laden geschickt worden. Die einen verkaufen keine Telefonkarten und die anderen hatten gerade keine zum Verkaufen verfügbar. Interessant war, dass man beim Verweis, wo ich eine Telefonkarte kaufen kann, mich einfach auch zwischen den verschiedensten Anbietern hin und her geschickt hat. Bei „Personal“ konnte ich dann eine Micro-SIM-Karte für mein iPhone kaufen und zwar für 9 Pesos, d.h. für einen Euro. Mal etwas was total billig hier ist. Der Kauf war total unkompliziert. Die Karte wurde gleich im Laden aktiviert und nun kann ich SMS verschicken. Das Aufladen geht auch ganz einfach. In den Zeitungsläden oder Kiosken haben sie Computer. Man sagt einfach, von welcher Telefongesellschaft die Telefonkarte ist, die man aufladen möchte, und gibt seine Telefonnummer sowie den aufzuladenden Betrag an, alles wird in den Computer getippt, man bezahlt und schon ist die Prepaid-Karte aufgeladen.
Ja und ganz so gar Nichts habe ich die letzten Tage dann doch nicht getan. Ich habe meine weitere Reise nach der Antarktis-Tour geplant und konnte nun trotz Hochsaison ein Trekking im Torres del Paine Nationalpark im chilenischen Teil von Patagonien organisieren. Der Torres del Paine Nationalpark ist für Wanderer ein Paradies. Es gibt zwei Haupttouren im Nationalpark neben vielen anderen Wegen: der O-Trek und der W-Trek. Der O-Trek führt in ca. 7-10 Tagen um das Gebirgsmassiv herum und es sind ca. 100km zu laufen. Der W-Trek führt in ca. 5 Tagen zu den wichtigsten Punkten im Park und es sind ca. 60km zu laufen. Ich hatte mir einige Angebote hier von lokalen Anbietern für den W-Trek geben lassen und bin fast vom Hocker gefallen über die Preise, die hier verlangt werden. Es waren Angebote zwischen 1300 bis 2500 USD. Na gut so viel wollte ich natürlich nicht bezahlen. Ich erinnerte mich an den deutschen Tourenanbieter Diamir aus Dresden und dass man dort auch Reisebausteine buchen kann. Ja und dies hat geklappt. Heute morgen kam die Zusage, dass ich ab dem 8.2. im Torres del Paine Nationalpark wandern gehen werde. Echt genial. Da muss ich jetzt nur noch auf schönes Wetter hoffen. Grob gesehen habe ich nun alle Transporte und Übernachtungen bis 18.2., d.h. bis El Calafate im südlichen Teil des Glacier Nationalparks in Argentinien, organisiert. Dies ist auch gut so, da aktuell Hauptreisezeit ist und man alles so früh wie möglich organisieren soll. Dass Hauptreisezeit ist, merkt man u.a. auch an der Verfügbarkeit der Zimmer oder Betten in den Hostels. Es gibt einige Hostels in Ushuaia und fast alle haben an der Tür Zettel kleben mit dem Hinweise, dass sie ausgebucht sind.
Heute morgen im Hostel habe ich eine New Yorkerin kennengelernt. Sie arbeitet als Volontär auf dem Kreuzfahrtschiff „PeaceBoat“. PeaceBoat ist eine Nichtregierungsorganisation, deren Zweck es ist, weltweit Verbindungen zu knüpfen zwischen Organisationen, die sich um Frieden, Menschenrechte, Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung kümmern. Das Kreuzfahrtschiff „PeaceBoat“ fährt dafür innerhalb von drei Monaten einmal um die Welt. Start- und Endpunkt ist Japan. Es hält in den verschiedensten Ländern und auch in Krisenregionen und in den Orten gibt es dann verschiedenste Aktionen. Aktuell liegt die „PeaceBoat“ also im Hafen von Ushuaia. Ja und es werden immer Volontärs gesucht, die die Fahrt kostenlos (!) begleiten. Aktuell werden Lehrer für Englisch und Spanisch als Volontär gesucht. Also wer schon immer einmal in drei Monaten mit einem Schiff kostenlos um die Welt fahren wollte, sollte sich dies doch mal genauer ansehen (www.peaceboat.org).
In weniger als 24 Stunden werde ich auf der „Plancius“ einchecken… Ihr werdet es nicht glauben, aber ich werde in der Antarktis Internet haben. Man kann auf dem Schiff Volumenpakete kaufen. Ich werde also Mail lesen und schreiben können und ich gehe davon aus, dass ich auch meinen Blog aktuell halten kann. Fotos werde ich aber nicht auf Flickr laden können, dies muss ich dann nach der Tour nachholen.
Hasta luego Birgit