Ushuaia Tag 3

Wie schon geschrieben, bin ich in einem 6 Bettzimmer hier im Hostel „Los Lupinos“ und jetzt habe ich einen Schnarcher im Zimmer. Das ist nicht schön. Ich habe kein Ohropax dabei und habe heute Nacht stattdessen meine Kopfhörer benutzt und Musik auf Dauerwiederholung laufen lassen. So konnte ich schlafen. Ich hatte mich gestern Abend mit ihm und seiner Freundin unterhalten. Das Schlimmste ist, dass sie nicht wie alle anderen nach zwei Tagen abreisen, sondern dass sie genau so lange im Hostel bleiben wie ich. Ja so ein Mist.

Schon gestern dachte ich mir, dass ich irgendwie mal etwas aktiv werden sollte und doch einmal anfangen sollte, die nähere Umgebung von Ushuaia zu erkunden. Gedacht und heute auch umgesetzt. Ich war am Gletscher Martial, der ganz in der Nähe von Ushuaia ist. Man könnte direkt vom Ortszentrum in ca. 5 Stunden bis hoch zum Gletscher laufen. Ich habe die einfachere Variante gewählt. Ich bin mit dem Taxi vom Ortszentrum die Serpentinen bis zum Sessellift gefahren und war damit schon auf 335m über dem Meer. Schön ist bisher in Ushuaia, dass man mit den Taxifahrern keinen Fahrpreis verhandeln muss, sondern dass sie einfach ein Taximeter benutzen. Ich fragte den Taxifahrer trotzdem, wieviel ungefähr die Fahrt kosten würde. Er sagte, dass der Preis vermutlich 60 Pesos sein werden und am Ende waren es exakt 60 Pesos. Ich nahm dann den Sessellift für 80 Pesos, der mich noch einmal 200m höher brachte und der im Winter als Skilift genutzt wird. Hier am Gletscher ist ein kleines Skigebiet und die Piste ist recht kurz. Größere Skigebiete gibt es aber auch in der Nähe von Ushuaia. Von der Bergstation des Sesselliftes führte ein Weg bis zum Gletscher auf 825m überm Meer. Es waren einige Leute unterwegs. Die meisten von ihnen gingen bis zu den ersten Schneefeldern. Sie rutschen auf dem Hintern die kleinen Schneefelder hinunter, machten Fotos und genossen den Schnee. Ich bin gemütlich bis zum Gletscher gegangen, den man dann aber unter dem Schnee gar nicht richtig gesehen hat. Aber man hatte einen tollen Blick zurück ins Tal, auf Ushuaia und auf den Beagle Channel. Wunderschön. Mit dem Sessellift ging es dann wieder runter bis zur Talstation. Da es gerade etwas regnete, ging ich in die Berghütte bei der Talstation auf einen Kaffee und ein Stück Apfelkuchen. Und dann lief ich von der Talstation in einer Stunde bis runter nach Ushuaia. Er war schön zu gehen, da es nicht zu steil war und man immer den Blick auf Ushuaia und den Beagle Channel hatte.

Das Wetter war heute sehr wechselhaft. Ich habe Regenjacke und Fleecejacke angehabt und war sehr froh darum, da es ein wenig geregnet hat aber um so mehr gewindet. Ja und dann bin ich kurzärmlig gelaufen, da es einfach richtig schön warm in der Sonne war.

Im Hafen von Ushuaia lagen heute zwei große Kreuzfahrtschiffe und auch kleinere Schiffe, die in die Antarktis fahren. Schon bei meiner ersten Recherche zu meiner Antarktis-Tour stellte ich fest, dass viele Schiffe in unserem Winter hier in der Antarktis unterwegs sind und in unserem Sommer in der Arktis. So habe ich heute auch ein Schiff von Hurtigruten gesehen. Dies wird dann in unserem Sommer die norwegische Küste entlang zum Nordkap fahren.

Ich habe heute auch meine Ausrüstung um ein Paar Handschuhe erweitern können. Und wieder habe ich wohl lang genug gesucht, um leichte aber schön warme Handschuhe zu finden, die auch gut noch Platz in meinem Gepäck finden. Sehr gut.

Argentinier und ihr Mate-Tee… davon hatte ich vorher schon gehört. Und ja langsam fange ich an, die Argentinier mit ihrem Mate-Tee wahrzunehmen. Sie trinken ihren Mate-Tee aus besonderen Bechern mit einem Metalltrinkrohr. Heute am Hafen sah ich Familien auf Bänken oder Decken sitzen und alle hatten Thermosflaschen dabei. Aus diesen gossen sie sich ihren Mate-Tee in diese besonderen Becher und tranken ihn genüsslich.

Hasta mañana Birgit