Von der Isla de Margarita nach Ushuaia – Teil 2

Statt 15:05 sind wir in Caracas also erst ca. 16:45 weg geflogen. Ich bin nun insgesamt drei Mal in Caracas gelandet und zwei Mal von Caracas weg geflogen. Von den fünf Landungen bzw. Starts waren vier nicht pünktlich. Dies ist nicht wirklich gut. Der Flug von Caracas nach Buenos Aires verlief ruhig und normal. Wir landeten 1:00 in Buenos Airos. Das Terminal A, an dem wir ankamen, ist modern und ich sah schon einige Leute nächtigen und dachte noch, dass dies doch mit dem Teppichbelag ganz bequem aussieht und ich vermutlich auch bald dort versuche zu schlafen. Ich ging immer in Richtung der Schilder „Transit“ bis ich erfuhr, dass ich für den Flug nach Ushuaia zum Terminal C muss. Dies hieß, dass ich hier in Buenos Aires ganz offiziell schon nach Argentinien einreisen muss. Die Frau bei der Einreise fragte mich nach meinem Gepäck und ich sagte, dass dies direkt von Caracas nach Ushuaia durchgecheckt wird. Ich habe nicht genau verstanden, was sie sagte, aber ich interpretierte es so, dass dies wohl nicht geht. Ja und da kam direkt mein Erlebnis, welches ich vor Jahren beim Flug auf die Kanalinsel Jersey hatte, in mein Bewusstsein. Damals wurde mein Gepäck angeblich auch von Stuttgart über London direkt nach Jersey durchgecheckt. Nachdem ich damals in Stuttgart und in London Heathrow mehrmals nachfragte, ob dies korrekt ist und mir dies jedes Mal bejaht wurde, stand ich am Ende ohne Gepäck in Jersey da, da der Flughafenwechsel von London eben nicht automatisch erfolgte. Gut ich hatte ja Zeit also bin ich hier heute Morgen zum Gepäckband und siehe da mein Rucksack kam kurz darauf an, obwohl er die Kennzeichnung für Ushuaia hatte. Na da hatte ich ja wieder einmal ein gutes Gespür. Ich nahm mein Gepäck und ging zum Terminal C. Hier war dann kein Teppichboden sondern harter Steinboden. Dies wird hart werden zum Schlafen, dachte ich mir, aber ich probierte es trotzdem. Nach 2-3 Stunden gab ich auf. An Schlaf war nicht zu denken. Ich hörte Musik und einen kostenlosen Internetzugriff gab es auch in der Eingangshalle vom Terminal C. 5:00 checkte ich dann mein Gepäck erneut ein. Meine Bordkarte hatte ich ja schon in Caracas erhalten und auch die Gepäcknummer blieb gleich. Im Abreisebereich war ich rechtzeitig, um den Sonnenaufgang über der Startbahn zu erleben. Dies wären richtig tolle Fotos mit den landenden Flugzeugen geworden, wenn man A) eine Kamera hat, die funktioniert und wenn B) keine Scheiben zwischen uns und dem Sonnenaufgang gewesen wären. Im Abreisebereich waren dann vereinzelt richtig tolle Sitze mit hohen Rückenlehnen und Fussablage. Einen Sitz beschlagnahmte ich sofort. Sehr bequem. Leider kam so gegen 7:00 eine erste Durchsage, dass es Streiks bei Aerolíneas Argentinas heute gibt und Flüge vorerst nicht starten würden. Damit wurde das Warten noch um eine Komponente spannender, wird der Flug durchgeführt oder gecancelt. Ich habe ja Zeit nach Ushuaia zu kommen, aber neben mir saß eine Irin, deren Antarktis-Tour wird morgen starten. Sie wartete nicht mehr entspannt. Auch andere Passagiere erfuhr ich später, werden direkt morgen zu ihrer Antarktis-Tour starten. 9:40 sollte mein Flug nach Ushuaia starten, 9:40 stand auch noch „on time“, dies sollte sich ändern, aber 11:30 war es so weit, wir konnten einsteigen und ca. 12:00 verließen wie Buenos Aires Richtung Ushuaia. Der Flug dauerte noch einmal 3:30 Stunden. Ich schlief trotz Fensterplatz die meiste Zeit. Wir flogen aber die meiste Zeit über den Atlantik und so verpasste ich wenig. Interessant war der Anflug auf Ushuaia. Schneebedeckte Berge schauten zwischen den Wolken heraus. Eine raue Landschaft zeigte sich. Der Flughafen in Ushuaia ist nicht groß, unser Handgepäck wurde auf Lebensmittel kontrolliert, die nicht eingeführt werden dürfen. Mein Rucksack kam früh und so war ich die erste, die den kleinen Flughafen verließ. Ich nahm ein Taxi zum Hostel „Los Lupinos“, in dem ich für acht Nächte ein Bett in einem Dorm reserviert habe. Auch hier erwischte ich wieder einen sehr netten Taxifahrer, der mir gleich alles erklärte und weitere Empfehlungen gab. Ich beschloss gleich nach der Ankunft die Einkaufsstraße von Ushuaia entlang zu laufen und die Lage bzgl. Kleidung und einer neuen Kamera zu prüfen. Es gibt mehr als genug Läden, in dem man Kleidung kaufen kann. Ich fand auch einen Laden, in dem man Sachen für die Antarktis leihen kann. Dies ist eine echte Alternative, dass ich einfach eine dicke Jacke leihe. Ich habe ja noch etwas Zeit mir dies zu überlegen. Auf der einzigen Einkaufsstraße in Ushuaia liegt auch der Fotoladen Eduardo’s, mit dem ich ja schon per Mail in Kontakt war wegen einer neuen Kamera. Ja und da gab es eine kurze Schrecksekunde für mich. Per Mail hatte ich die Info erhalten, dass der Laden genügend Kameras hat und nun war auf einmal nur noch eine Kamera da, die gerade verkauft wurde. Da ist mir kurz das Herz in die Hose gerutscht. Aber dann machten sie sich auf die Suche nach einer weiteren Kamera für mich, da ihr Computer sagte, dass sie noch mehr da haben sollten. Sie fanden noch eine Kamera und ich war erst einmal glücklich. Ich habe diese Kamera nun gekauft und morgen werde ich anfangen, mich mit Ihr vertraut zu machen. Einziges Problem ist jetzt noch, dass kein Ladegerät für den Akku mehr da war, aber dies sollte sich ja in den nächsten Tagen hier in Ushuaia lösen lassen.

Auffällig ist aktuell, dass sehr viele Israelis hier in Argentinien reisen, am Flughafen in Buenos Aires gab es schon einige und im Hostel scheint es fast nur Israelis zu geben.

Hasta mañana Birgit