Nacht: Ich habe wieder mehr als bescheiden geschlafen. Mein Rücken tut weh, ich kann mich kaum bewegen, meine Augen sind wieder total verquollen.
Strecke: Für mich ist der fünfte Tag des Treks schon von der Beschreibung her, der heftigste Tag. Es ist der Tag des Abstiegs. Wir werden bis zum Lager Rio Tek absteigen. Auf dem Hinweg ist dies der Weg von Tag 2 und 3. Wir müssen ca. 1800 Höhenmeter runter gehen über einen Weg voll mit Steinen und ich ohne Stöcke.
Wetter: Es ist bewölkt, aber es regnet morgens nicht. Es ist am Morgen etwas kühl. Da es nicht regnet, läuft die Wasserfall-Durchquerung heute trocken ab. Sehr gut. Beim Abstieg selbst sind wir wieder total in den Wolken und sehen nichts. Später haben wir einen Wechsel zwischen Sonne und Wolken.
Zeit: Wir sind 7:45 gestartet, waren 11:15 im Base Camp. Dort haben wir zwei Stunden Pause gemacht. Hauptsächlich deshalb, weil erst die Küchenutensilien im Camp ankommen müssen, damit ein Mittagessen gezaubert werden kann. 13:15 sind wir dann weitergelaufen und waren 16:00 im Camp Rio Tek.
Ausstattung: Kurzärmeliges T-Shirt, lange Hose. Später wegen des Sonnenschutzes trage ich wieder das langärmlige T-Shirt. Da ich keine Wanderstöcke dabei habe, habe ich mir die Knie abgeklebt. Dies war sehr hilfreich.
Übernachtung: Camp Rio Tek.
Toilette: Unser Toilettenzelt ist kaputt, d.h. nun geht das kleine und große Geschäft in die Natur. Nicht gerade genial.
Waschen: Im Rio Tek. Es ist eine Wohltat.
Trinkwasser: Aus den Flüssen.
Essen: Zum Frühstück gibt es in der Pfanne gebackenes Brot und Rührei. Zum Mittag gab einen Thunfischsalat und eine schöne saftige Melone. Am Abend gab es dann Nudeln mit weißer Sauce und „schön“ fettigen gegrillten Würsten. Viel konnte ich von den Würsten nicht essen, aber irgendwie waren sie nach der heutigen Etappe genau richtig.
Der Abstieg war wie erwartet sehr anstrengend. Ich habe versucht so zu gehen, dass die Knie etwas geschont sind. Naja es ist mir nicht total gelungen, aber ich war am Ende zufrieden. Auf dem Weg zum Base Camp haben wir eine Lanzennatter gesehen. Sie lag wohl mitten auf dem Weg und war dann später im Moos kaum zu erkennen. Gefährlich. Bei der Flussüberquerung des Rio Kukenán haben mich die Puri-Puries stark erwischt. Meine rechte Wade ist perforiert mit Bissen. Glücklicherweise Jucken sie bei mir kaum. Im Camp Rio Tek angekommen, sind wir mehr als glücklich. Der eigentliche Trek ist geschafft. Wir machen uns etwas lustig, über die Wanderer, die noch frisch geduscht und mit sauberer Kleidung heute hier im Lager ihre erste Nacht verbringen. Waren wir auch so naiv? Vermutlich ja, da auch wir nicht wussten, was uns auf dem Weg zum Roraima erwarten wird. Wandern in den Alpen ist der pure Luxus!
Wie fühlte ich mich nach dem Tag? Nach dieser Etappe ging es mir wie erwartet nicht mehr so gut. Müde. Die Beine tuen weh. Geschafft. Ich sehne mich nach einem Bett und viel Schlaf. Weiterhin habe ich keine große Blasen an den Füssen nur meine Standardblase, die nicht stört.