Nacht: Ich habe einigermaßen gut geschlafen, aber dies war erst die erste Nacht von fünf Nächten im Zelt. Gegen 5:15 war ich schon wach und bin aufgestanden. Morgenwäsche war dann am Rio Tek und langsam ging die Sonne auf und hüllte u.a. den Tepui Kukenán in wunderschönes Licht.
Strecke: Es sind wiederum ca. 12 km von Camp am Rio Tek zum Base Camp am Fuße des Tepui Roraima . Der Weg führt diesmal stetig bergauf, wobei die Steigung sehr angenehm und fast gemütlich war. Wir durchquerten den Rio Tek und den Rio Kukenán. Am besten geht dies auf Socken, da man dann nicht rutscht. Die Landschaft war hügelig und es gab wenig Wald. Unser Ziel der Tepui Roraima kam immer näher. Wir wollten alle paar Meter ein Foto machen, aber die Akkus der Fotoapparate müssen die ganzen sechs Tage halten. Es gibt nirgends Strom.
Wetter: Auch am zweiten Tag hatten wir Sonne und Wolken im Wechsel, wobei meistens die Sonne gewann und es recht heiß war.
Zeit: 7:30 Start im Camp am Rio Tek und 12:00 Ankunft im Base Camp.
Ausstattung: Langes T-Shirt und lange Hose als Schutz vor der Sonne. Kopfbedeckung ganz klar und viel Wasser. Am ersten Tag hatte ich am Abend etwas Kopfschmerzen, da ich wieder einmal zu wenig getrunken hatte.
Übernachtung: Zelt.
Toilette: Wie am Vortag gab es ein Toilettenzelt.
Waschen: Im eiskalten Fluss und ich habe sogar meine Haare gewaschen. Ich fühlte mich wie eine Heldin.
Trinkwasser: Aus den Flüssen.
Essen: Nach der Ankunft im Base Camp gab es Reis mit Bohnen und ein Hühnchen-Kartoffel-Curry. Am Abend gab es dann eine Restesuppe, in der so alles Mögliche wie Milch, Käse, Eier gelandet ist, aber die sehr gut schmeckte.
Nach der Ankunft im Camp wuschen wir uns im Fluss. Ich bin verwundert, dass ich da rein bin, aber will man etwas sauber sein, bleibt einem nichts anderes übrig. In diesem Camp gab es glücklicherweise keine Puri-Puries und nur wenig Mücken. Das Base Camp ist fast direkt unterhalb vom Tepui Roraima. In Richtung Norden schauen wir auf die gewaltigen Wände des Berges und im Süden breitet sich die hügelige Landschaft vor uns aus. Ich zog mich am Nachmittag auf einen kleinen Hügel oberhalb des Camp zurück und hörte Musik. Es war nicht einfach, die passende Musik für diese Landschaft zu finden. Für mich war klar, dass es klassische Musik sein musste. Ich startete mit dem Bolero von Ravel, dann probierte ich Sinfonien von Beethoven und dann hatte ich die Musik, die mit dieser Landschaft perfekt harmonierte und bei der man Gänsehaut bekommt: Koyaanisqatyi von Philip Glass. Das war genial.
Wie fühlte ich mich nach dem Tag? Nach dieser Etappe ging es mir weiterhin gut. Kein Muskelkater, keine große Blasen an den Füssen nur meine Standardblase, die nicht stört. Alles bestens. Außerdem habe ich einen sehr guten Schlafsack und friere in der Nacht nicht. Andere Mitreisende ziehen schon mehrere Lagen ihrer Kleidung an, damit sie nicht frieren.