Für den heutigen Tag stand eigentlich sehr wenig auf dem Plan. Ich wollte ausschlafen, schön frühstücken in dem Restaurant, welches zum Hostel gehört, mein Ticket für den Bus nach Panama-City kaufen, das Museum für Gegenwartskunst besuchen, welches letztens noch geschlossen war und welches erstaunlicherweise montags geöffnet ist und dafür am Sonntag geschlossen ist, Eis essen, Kaffee trinken und etwas durch die Stadt schlendern.
Nach dem Frühstück kaufte ich zuerst mein Ticket für den Bus für morgen nach Panama-Stadt. Nachdem ich etwas Anlaufschwierigkeiten mit Costa Rica hatte, habe ich zwei wirklich schöne, interessante und ereignisreiche Wochen hier verbracht und würde auch noch einige Tage hier verbringen können, da es noch einiges zum Anschauen gibt, aber ich habe am Sonntag einen Flug von Panama-Stadt nach Caracas in Venezuela. Ich habe mich entschieden in Panama, nur die Hauptstadt und den Kanal anzuschauen, obwohl es sicher noch viele weitere interessante Orte in Panama gibt. D.h. Ich fahre morgen 12:00 mit dem Bus hier in San José los, um dann ca. 15 Stunden später in Panama-Stadt anzukommen. Das Ticket kostet für die lange Strecke relativ wenig und zwar 42 USD.
Das Museum für Gegenwartskunst war nicht nur heute, an einem Montag geöffnet, es kostete heute auch keinen Eintritt, was doch ungewöhnlich für Costa Rica ist. Das Museum und weitere kulturelle Einrichtungen sind in der ehemaligen Likörfabrik, d.h. das Ambiente stimmte sehr gut. Es gab hauptsächlich Videoinstallationen oder -filme zu sehen, die teilweise recht einfach waren. Ein Film z.B. zeigte eine Gruppe junger und älterer Menschen beim Spiel „Die Reise nach Jerusalem“. Nett, aber wer kommt auf die Idee, dies Kunst zu nennen. Viele Videoinstallationen waren mit Bezug auf die Politik und die Politiker von Costa Rica, da fehlte mir das Hintergrundwissen, um diese dann zu verstehen.
Beim Schlendern durch die Stadt ist mir aufgefallen, wie laut diese Stadt eigentlich ist. Auf den Straßen bieten viele Verkäufer ihre Waren an, aus den Läden schallt Musik und nun auch noch Weihnachtsmusik und dann kommen noch die Rufe der Losverkäufer hinzu. Die Ticos scheinen gern, an den Lotterien teilzunehmen. Wenn dies nicht so wäre, könnte ich mir nicht die große Anzahl von Losverkäufern erklären. Dann habe ich heute eine internationale Buchhandlung entdeckt. Die meisten Bücher waren in spanischer und englischer Sprache und es gab ein ganzes Regal mit Büchern in deutscher Sprache. Gegenüber der internationalen Buchhandlung gab es eine Buchhandlung „Lehmann“, dort gab es trotz des Namens aber keine Bücher in deutscher Sprache. Die deutschen Bücher waren aber recht teuer, ein Taschenbuch kostete ca. 13500 Colónes, dies sind 20 Euro.
Bei einem Lebensmittelhändler habe ich heute Schildkröteneier im Angebot gesehen. Dies hatte ich nicht erwartet. Klar ist, dass Schildkröteneier von Einheimischen gegessen werden, aber ich dachte, dass der Handel damit nicht öffentlich erfolgt. Als ich mich in dem Laden etwas umsah, sah ich die Tüten mit den Schildkröteneiern, sie sahen aus wie eingedrückte Golfbälle. Sie waren ganz weich, genau so wie ich sie an der Küste in Nicaragua gesehen hatte. Auf dem Schild stand nur „Huevos (=Eier“). Ich fragte den Verkäufer „Tortugas (=Schildkröten)?“ und er sagte ja. 15 Eier kosteten 1500 Colónes, also ein Ei 100 Colónes, dies sind 0,15 Euro. Kosten nicht die Hühnereier in Deutschland mehr?
Falls jemand Costa Rica auf seiner Urlaubswunschliste hat, noch eine Anmerkung meinerseits. Wenn ihr kein Problem habt, nach USA, Kanada, Australien, Neuseeland oder Südafrika zu fahren und euch dort einen Mietwagen ausleiht und durchs Land fahrt, dann könnt ihr dies auch in Costa Rica machen. Das Land ist völlig problemlos, mit einem Mietwagen zu bereisen. Die dafür notwendige touristische Infrastruktur ist wie in den genannten Ländern vorhanden. Die Verständigung geht in den meisten Fällen gut in Englisch.
Hasta mañana Birgit