Von Tortuguero nach San José

Es ist unglaublich aber wahr, ich habe in meinem gestrigen Blog das kulinarische Highlight des gestrigen Tages vergessen. Dies muss ich heute natürlich nachreichen. Wie ich schon gestern schrieb, waren wir vier Deutsche mit Barbara am Nachmittag zu Fuß unterwegs durch den Tortuguero Nationalpark und da gab es u.a. auch Termiten, ja und dann meinte Barbara, dass Termiten sehr proteinhaltig sind und eine gute Nahrung bilden. Hmm ich dachte kurz nach, Barbara ist studierte Biologin, sie wird es genau wissen, welche Termiten man essen kann und welche evtl. nicht, warum sollte ich die Termiten nicht gleich hier einmal probieren. Gedacht und den Wunsch ausgesprochen und dann auch in die Tat umgesetzt. Die Termiten bilden hier keine Hügel auf dem Boden, sondern die Nester hängen in den Bäumen. Barbara fand eine Bahn mit Termiten am Baumstamm und zeigte, wie man sie isst und dann nahm ich einige aus ihrem Nest. Sie hatten kleine schwarze Köpfe und einen hellbraunen Körper. Man musste aber schon genau hinsehen, um dies zu erkennen. Nachdem wir sie vom Dreck isoliert hatten, probierten wir sie. Ja und obwohl sie so klein sind, kann man sie zwischen den Zähnen zerknacken und dann schmeckt man, dass sie nussig schmecken. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, wie man von diesen kleinen Tierchen satt wird, aber ja man kann sie essen. Ich weiß, dass die meisten von Euch, nach dem sie dies gelesen haben, nun eher ein „Igitt“ als ein „Hmm“ auf den Lippen haben. Oder?

Es regnete ja in Tortuguero immer mal wieder und dann auch ganz schön heftig. Und so war es auch gestern Abend, heute Nacht und am Tag. In den letzten Tagen musste ich immer früh aufstehen und heute schlief ich dann wieder einmal etwas länger, frühstückte ausführlich und hatte dann noch vier Stunden bis mein Boot fuhr, um mich zum Shuttlebus zu bringen, welcher mich nach San José bringen sollte. Diese Zeit wollte ich nutzen, um einen längeren Strandspaziergang zu machen. Der Strand in Tortuguero hat schwarzen Sand und es soll hier Strand mit weißen Sand geben. Dies war mein Ziel für den Strandspaziergang. Auf Grund des Wetters war klar, dass es irgendwann kräftig regnen wird und klar war auch, dass dann keine Regenbekleidung hilft, trocken zu bleiben. D.h. es war klar ich werde nass. Also zog ich Badesachen und schnelltrocknende Sachen an und dann ging es los. Ich fand den Strand mit dem weißen Sand nicht. Es war aber trotzdem ein wunderschöner Strandspaziergang. Es lagen einige Panzer und Skelette ausgewachsener Schildkröten am Strand. Barbara hatte gestern erzählt, dass im Tortuguero Nationalpark einige Jaguare leben und diese auch die Schildkröten angreifen, töten und essen. Ich habe ihr nun ein Foto geschickt von Tierspuren, die meiner Ansicht nacht nicht von einem Hund waren und die ich am Strand gesehen hatte. Auch einige Panzer kleiner Schildkröten lagen am Strand. Ich sah keine schlüpfenden Schildkröten heute morgen, nur eine frische Laufspur. Da diese nach dem Regen nicht weg war, musste ich die kleine Schildkröte auf ihrem Weg zum Meer nur knapp verpasst haben. Ich wurde insgesamt zweimal total nass und zwischendrin waren die Sachen durch die Sonne aber auch einmal wieder trocken gewesen.

Kurz vor Abfahrt des Boots war ich noch eine Kleinigkeit in einem Restaurant essen. Wieder waren einige Deutsche da, u.a. ein älteres Ehepaar, welches mit World Insight hier in Costa Rica ist und welches beim Bezahlen der Rechnung Verständigungsprobleme mit der Kellnerin hatte. Mein Spanisch reichte auch nicht, um das Problem zu klären, so wurde aus dem Nachbarladen eine Frau geholt, die das Spanisch der Kellnerin in Englisch übersetzte, ich übersetzte das Englisch in Deutsch für das deutsche Ehepaar und dann ging die Antwort den Weg wieder zurück. Und wir konnten den Sachverhalt klären und alle waren froh und lachten wegen des langen Übersetzungswegen. Auf Grund dessen wurde mir aber die Zeit knapp, um mein Essen zu essen, so bekam ich es eingepackt und aß erst auf dem Boot fertig. Ich hatte wieder nur den Transfer mit Jungle Tom Safari nach San José. Heute früh waren einige Tagestouristen mit Jungle Tom Safari nach Tortuguero gekommen. Diese holten wir zuerst in einem Restaurant ab, in dem sie Mittag gegessen hatten und fuhren dann eine Stunde wieder entlang der Kanäle und Flüsse nach La Pavona, wo wir vom Boot in den Shuttlebus umstiegen. Wir fuhren dann drei Stunden nach San José. Es regnete nicht, so dass wir die Vulkane bei San José bei Sonnenuntergang sahen. In San José wurde ich am Nationaltheater abgesetzt und bin nun wieder im Hostel Shakti.

Hasta mañana Birgit