Ich bin gestern mit dem Shuttlebus von Interbus gefahren und es war wieder einmal wie im Flugzeug. Nachdem alle Passagiere an Bord waren, gab es die Instruktionen für die Fahrt in Englisch und in Spanisch. Er fehlte eigentlich dabei nur die Erklärung, wo die Notausgänge sind. Ich hatte natürlich auch diesmal nach der Länge der Fahrt gefragt und die Antwort war wieder drei Stunden. Auf Grund der Erfahrung beim letzten Mal ging ich mal von der doppelten Fahrzeit aus und lag damit ganz gut. Wir fuhren bei Regen in La Fortuna los und wir waren nur acht Personen, die von La Fortuna zum Manuel Antonio Nationalpark wollten. Die Fahrt führte wieder durch wunderschöne Landschaft. Irgendwann rasteten wir und wurden wieder in verschiedene Busse umverteilt und da waren es nur noch sechs Personen, die zum Manuel Antonio Nationalpark wollten. Wir verließen die wunderschöne Bergwelt und fuhren Richtung Pazifik und das Wetter wurde immer besser. Am Pazifik war dann schönster Sonnenschein. Nach ca. 6,5 Stunden waren wir in Manuel Antonio. Ich ließ mich am Hostel Vista Serena absetzen. Dieses Hostel hatte ich u.a. wegen der super genialen Terrasse mit Blick auf den Pazifik gewählt und der Erwartung von mindestens einem schönen Sonnenuntergang. Es gibt mehrere Hängematten auf der Terrasse und eine war für den Nachmittag meine. Ich genoss einfach nur den genialen Blick und den Sonnenuntergang.
Heute morgen startete 7:20 meine Tour mit Henry im Manuel Antonio Nationalpark. Um Tiere sehen zu wollen, muss man einfach einen Guide haben, anders hat man nur wenig Chancen, die Tiere zu sehen. Wir waren neun in der Gruppe, ein Paar und fünf Gays aus Kalifornien, eine Irin und ich. Und Henry war unser Guide, er sah alles und wusste irgendwie auch alles. Wir sahen Iguane, Zweizehen- und Dreizehen-Faultiere (engl. sloth), Brüllaffen (engl. hawler monkey), Kapuzineraffen, Totenkopfaffen (engl. squirrel monkey), Spinnen, Grashüpfer, Waschbären (engl. raccoon), Papageien, verschiedene Fledermäuse usw.. Es war wirklich sehr beeindruckend. Der Grashüpfer, von dem ich besonders gute Fotos machen konnte, war ca. 15cm lang. Die Iguane sahen teilweise wie Drachen aus. Der Manuel Antonio Nationalpark ist der kleinste und der am meisten besuchteste Nationalpark in Costa Rica und dies war der unangenehme Teil der Tour. Es ist eigentlich erstaunlich, dass wir so viele Tiere sahen, denn die Wege im Park waren voll mit Menschen und man sah, dass fast alle richtig viel Geld in ihre Fotoausrüstung investiert hatten. Ich sah heute einige ca. 40-50cm lange Objektive. Im Nationalpark sind auch einige wunderschöne Strände, nach dem offiziellen Ende der Tour, nach ca. 4 Stunden, bin ich und die Irin noch im Nationalpark zum Baden geblieben. Dabei mussten wir auf unsere Rucksäcke aufpassen, nicht unbedingt wegen Dieben in Menschengestalt, sondern wegen den Waschbären und den Kapuzineraffen. Beide sind an den Sachen im Rucksack interessiert und sind wohl auch fähig, einen Rucksack über Reiß- oder Klettverschluss zu öffnen. Was habe ich heute gelernt? U.a. dass jede Bananenpflanze genau einmal blüht und Früchte trägt und dann abstirbt. Dass die Spinnen, die ich heute fotografiert habe und die mit Beinen ca. 8cm lang sind, Weibchen sind und dass die Männchen dazu nur ca. 1cm groß sind. Und da fiel mir ein, dass ich vor drei Jahren schon einmal so eine Spinne in Indonesien gesehen und fotografiert habe. Ich hatte mich damals über die kleine Spinne gewundert, die auf der großen Spinne saß. Heute weiß ich, dass dies das Männchen war. Wir waren dann genau rechtzeitig vorm Regen wieder im Hostel. Der Regen war heftiger und brachte so dicke Wolken mit, dass ich heute keinen schönen Sonnenuntergang von meiner Hängematte aus sehen konnte. Ich sah dafür einen richtigen starken Regenguss herunterprasseln.
Hasta mañana Birgit