Gemeinsam mit dem Holländer habe ich heute San José erkundet. Zuerst ging es ins Nationalmuseum, welches in einem ehemaligen Fort ist. Die Ausstellung begann mit einem Schmetterlingsgarten. Blaue Schmetterlinge flatterten überall. Wunderschön. Wenn sie irgendwo saßen, hatten sie meistens die Flügel geschlossen und man sah nur die braune Seite ihrer Flügel. Im Museum waren Stücke aus der sogenannten vorkolumbianschen Zeit ausgestellt. Die Menschen, die damals hier wohnten, haben keinen Namen wie die Azteken oder Mayas in Mexiko, aber sie lebten zur gleichen zeit und hatten auch Verbindung zu den Mayas und den Azteken. Sie werden hier nur die Vorkolumbianer genannte. Es gab wunderschöne Ausstellungsstücke zu sehen. Interessant war der Bestattungskult. Die Toten wurden in der Erde bestattet und Schmuckstücke wurden mit ins Grab gelegt. Häufig waren die Grabbeigaben aus Jade oder Gold. Dann wurden die Toten mit Steinplatten abgedeckt, die reichlich verziert waren und umgedreht wie ein Tisch aussehen. Nach einigen Tagen oder Monaten wurde das Grab geöffnet und die Gebeine zu einem Paket von der Größe eines Schuhkartons zusammengepackt. Danach sind wir in das sogenannte Jade-Museum gegangen. Dies ist ein ähnliches Museum, wie das Nationalmuseum, aber die Stücke wurden vom Nationalen Institut für Versicherung zusammengetragen und dort auch ausgestellt. Wir sahen ähnlich Ausstellungsstücke und es gab ähnliche Beschreibungen. Von der 11.Etage des Bürogebäudes konnten wir einen Blick über die Stadt genießen. San José liegt eigentlich ganz schön, es ist von einer Bergkette umgebenen. Wir schlenderten etwas durch die Straßen. Mein erster Eindruck war ja gestern schon nicht schlecht, heute gefiel mir die Stadt sogar richtig gut. Viele Parks gibt es und die Stadt ist etwas europäisch angehaucht. Witzig fand ich die ersten Telefonzellen, die ich sah. Es waren immer einige Telefonzellen mit gleicher Höhe und dann gab es exakt eine, die nicht so hoch war, für kleine Leute und wahrscheinlicher für Rollstuhlfahrer. Auch jeder Bus hat einen Zugang für Rollstuhlfahrer. Aber die Fußwege sind nicht für Rollstuhlfahrer geeignet. Es ist ähnlich wie in Nicaragua, ein ständiges auf und ab von Stufen und ab und an ist einfach mitten auf dem Fußweg ein Loch.
San José eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für Reisen in alle Landesteile. Man kann von hier aus Tagesausflügen auf eigene Faust unternehmen oder man bucht Tages- oder Mehrtagestouren mit einem der vielen Touranbieter. Ich werde morgen nach Santa Elena fahren, um in den Monteverde Nationalpark zu gehen.
Hasta mañana Birgit