Zusammen mit einer Engländerin, die auch im Hostel wohnte, bin ich gestern 11:00 mit dem Bus von Hedman Alas nach San Pedro Sula gefahren. Ich hoffe, dass Ihr nicht sofort nach meinem letzten Eintrag im Blog in Google nachgeschaut habt und Euch danach Sorgen gemacht habt. San Pedro Sula wurde 2012 als die gefährlichste Stadt in der Welt bezeichnet. Ursache ist die extrem hohe Kriminalitätsrate und die Anzahl der Mordopfer. Offenbar haben Banden die Stadt und vor allem die Vororte der Stadt fest im Griff. Ich hatte zwei Optionen, entweder mit dem Bus von Copan Ruinas nach San pedro Sula und dann mit dem Direktbus nach León oder mit dem Bus con Copan Ruinas nach Tegucigalpa und von dort mit dem Direktbus nach León. Also musste ich mich entscheiden, ob ich in San Pedro Sula oder in Tegucigalpa übernachte. Ich habe dann im Hostel nachgefragt und sie haben mir zur Übernachtung in San Pedro Sula geraten. Ich bin also ca. 14:00 dort angekommen und normalerweise sollte mich ein Taxifahrer erwarten und zum Hostel bringen. Es war aber kein Taxifahrer da, der mich erwartete. Blöd. Im Reiseführer steht witzigerweise, dass man nur mit persönlich bekannten Taxifahrern in San Pedro Sula fahren soll. Ja super, wie soll ich als Tourist einen Taxifahrer in San Pedro Sula kennen. Na gut, ich setzte mich neben die Taxifahrer und beobachtet sie. Sie machten alle keinen schlechten Eindruck. Ich sprach dann einen älteren Taxifahrer an und er brachte mich ohne Probleme zum Hostel La Hamaca, welches in einer Gegend war, in der alle Häuser stark gesichert waren.
Blöderweise hatte ich wieder einmal den Reiseführer nicht genau genug gelesen. Ich hätte nämlich meine Fahrkarte nach Nicaragua gleich am Busterminal holen können, die Busstation von Hedman Alas war direkt dort, hatte aber einen anderen Busparkplatz und so sah ich die anderen Busse nicht. Und eigentlich hätte ich das scheinbar größte Busterminal in Zentralamerika nicht übersehen dürfen, aber ich dachte es wäre ein Kaufhaus. Na gut, also musste ich noch einmal zurück. Ein Taxifahrer wurde gerufen, der brachte mich zurück zum Busterminal und wartete, während ich mein Busticket nach León kaufte, und brachte mich zurück zum Hostel.
Es war eine sichere Gegend und so bin ich zur nahegelegenen Einkaufsmall gegangen und war erstaunt, was mich da erwartete. Ein Einkaufspalast, der auch gut in Europa stehen könnte, mit teuren Boutiquen und Foodcourt. Ich kaufte ein paar Kleinigkeiten zum Essen für die heutige Busfahrt.
Für heute morgen wurde ein Shuttle-Service zum Busterminal organisiert. 3:50 klingelte mein Wecker. Nach dem ich allein im Zimmer war, da es kaum weitere Reisende im Hostel gab, konnte ich gemütlich ohne Rücksicht auf jemanden zu nehmen, aufstehen. 4:20 stand der Shuttlebus vor der Tür und 10 Minuten später waren wir am fast menschenleeren Busterminal. 4:45 begann das Einchecken für den Bus von Tica Bus und pünktlich 5:30 ging es los. Es waren nicht sehr viele Passagiere im Bus. Der Busfahrer fuhr sehr zügig, es wurde langsam hell, wir fuhren Berge hoch und wieder runter und durch größere Ebenen. Ca. 9:00 waren wir in Tegucigalpa, wir konnten aussteigen, einen Kaffee trinken, weitere Passagiere stiegen zu und dann ging es 9:30 weiter. Ca. 12:00 waren wir an der Grenze zwischen Honduras und Nicaragua. Vorher wurden im Bus die Pässe eingesammelt und der Busbegleiter führte für uns die Ausreise aus Honduras und die Einreise nach Nicaragua durch. Ich konnte in aller Ruhe meine restlichen Lempira in Córdoba wechseln. Wir mussten dann aber für den Zoll von Nicaragua unsere Taschen und Rucksäcke aus dem Bus nehmen und dann wurden immer die Taschen von drei Leuten durchsucht. Sie wurden geöffnet und die Zöllner suchten die Taschen sehr intensiv durch. Mein Rucksack musste ich öffnen, derjenige der in durchsuchen sollte, wollte dies eigentlich gar nicht. Ich sehe ja auch vertrauensvoll aus. Aber er musste, da ihm ein anderer Zöllner dies sagte, doch kurz einen Blick in meinen Rucksack riskieren. Ja aber dies war dann in einer Sekunde erledigt. Die Rucksäcke kamen wieder in den Bus und die Fahrt ging weiter. Die ganze Aus- und Einreise hat für den gesamten Bus eine Stunde gedauert, dies hätte ich nicht erwartet. Ich hätte gedacht, dass es länger dauert. Da Honduras und Nicaragua in einer Staatengemeinschaft sind, gab es leider keinen Stempel von Nicaragua in den Pass. Obwohl zu dieser Staatengemeinschaft auch Guatemala gehört, gab es an der Grenze zwischen Guatemala und Honduras sehr wohl einen Stempel in den Pass. Ja und 2 Stunden später wurden ein Amerikaner und ich an einer Tankstelle etwas außerhalb von León abgesetzt. Der Bus fährt heute bis Managua. Morgen von Managua nach San José und übermorgen von San José nach Panama-Stadt. Also innerhalb von drei Tagen fährt er vom San Pedro Sula nach Panama-Stadt. Evtl. werde ich mit Tica Bus auch noch einmal fahren in den nächsten Wochen. Mit dem Amerikaner nahm ich mir dann ein Taxi in die Stadt. Wir hielten zuerst bei dem Chili Hostel, welches sich selbst als bestes Party-Hostel in León bezeichnete. Als ich dies an der Wand sah, war klar, dass ich in diesem Hostel nur zur Not übernachten werde. Ich hatte mir eh das Hostel La Tortuga Booluda herausgesucht und per Mail schon angeschrieben. Lt. der Antwortmail hätte es aber sein können, dass diese Hostel heute voll ist. Aber ich hatte Glück. Ich habe zwar kein Bett in einem Dorm bekommen, aber ein Einzelzimmer und evtl. kann ich morgen in ein Dorm umziehen. Ja perfekt. Erster Ratschlag von einem Dänen zum Hostel war, immer Mückenschutz zu verwenden. Es liegen wohl fünf Hostelgäste mit Denguefieber im Krankenhaus. Na super, dies muss ich mir auf jeden Fall ersparen.
Heute werde ich noch schön relaxen und ab morgen die Stadt erkunden.
Hasta mañana Birgit