Heute bin ich mit einer Deutschen, die ich hier im Hostel kennengelernt habe, nach San Andres Xecul gefahren. Es gibt eigentlich einen Chickenbus, der direkt hinfährt. Ich hatte aber irgendwie die falsche Straße im Kopf, die dieser entlang fahren sollte und so standen wir und kein Chickenbus kam. Durch Nachfragen erfuhren wir, dass wir mit einem Chickenbus bis Salcaja fahren könnten und dann umsteigen müssten. Gesagt getan, derjenige der den Fahrpreis im Bus einsammelt, sagte uns, wo wir aussteigen mussten. Dort fuhren dann Pickups zum Ort San Andres Xecul. Bei der Hinfahrt saßen wir vorm auf dem Beifahrersitz, bei der Rückfahrt standen wir hinten auf der Ladefläche. Auf der Ladefläche standen ungefähr 23 Leute und weitere 9 Leute hingen hinten am Pickup dran, d.h. der Pickup war völlig überladen und knarzte kräftig. Die Fahrt selbst war aber nicht lang. San Andres Xecul ist ein kleiner Ort, wenig touristisch, hat aber eine Kirche mit einer beeindruckenden Fassade in gelber Farbe. Vor der Kirche war ein kleiner Markt. Wir liefen etwas durch den Ort, kamen u.a. an einem öffentlichen Waschplatz mit einigen Waschbecken, in denen die Wäsche zum Reinigen geschrubbt wird, vorbei. So einen sahen wir später auch in Quetzaltenango. Wir liefen etwas den Berg hinauf, an den sich der Ort schmiegt, und kamen dort zu einer weiteren aber kleineren Kirche auch mit einer gelben Fassade. Von dort hatten wir einen guten Blick über den Ort. Auf den Dächer lag Mais zum Trocknen und gefärbte Wolle war ebenfalls zum Trocknen aufgehängt. Schräg hinter der Kirche qualmte es. Ich dachte erst, dass dort Müll verbrannt wird, bis ich Hühnereier in der Hand einer Frau sah und Bewegungen, die mich doch sehr an die Rituale in der Kirche von Chomula in der Nähe von San Christobal de las Casas erinnerten. Und wirklich auch hier fanden irgendwelche Rituale statt, es wurden Gebete gesprochen, Flüssigkeiten ins Feuer gespritzt und über dem Rauch Gegenstände zur Reinigung gehalten. Zurück ging es wie schon teilweise beschrieben mit dem Pickup und dann mit einem Chickenbus. In Quetzaltenango schlenderten wir noch etwas durch die Stadt und über den Markt. Später regnete es wieder kräftig und es wurde unangenehm kühl.
Hasta mañana Birgit