Heute Morgen hatte ich zwei Optionen für meine heutige Tagesgestaltung, Option 1 war zu einem Kletterpark zu gehen, über den es hieß, dass man in den Bäumen viele Vögel sehen würde. Meine zweite Option war zu einer Macadamia-Farm zu fahren.
Heute Morgen war traumhaftes Wetter es war fast wolkenlos und warm. Von der Dachterrasse meines Hostels waren die drei Vulkane sehr schön zu sehen.
Ich entschied mich, zu dem Kletterpark zu gehen. Ich bin also zu dem Hotel Santo Domingo, ein vier Sterne-Hotel, welches einen kostenlosen Shuttlebus anbot, der alle 20 Minuten fuhr, gegangen. Mit dem Shuttlebus ging es hoch über Antigua auf einen Berg, dort oben war ein Restaurant und der Kletterpark. Die Aussicht auf Antigua war sehr gut. Ich realisierte schnell, dass dies ein Ort für die reichen Menschen in Guatemala war. Es war alles sehr künstlich, überteuert und die Frauen trugen Kleider, die eher passend für den Abend waren und Highheels, außerdem waren nur Menschen mit weißer Hautfarbe dort und keiner war indigener Abstammung… Wenn man bei uns in den Kletterpark geht, bekommt man eine Einweisung und kann loslegen, hier muss man gemeinsam mit einer Gruppe in den Kletterpark und die Startzeit für die nächste Tour war in mehr als einer Stunde. Dies hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Parallel zu dieser Feststellung änderte sich auch sehr geschwind das Wetter, es zogen graue Wolken auf und es wurde recht kühl und Regen kündigte sich an. Gut ich hakte den Kletterpark für mich ab und fuhr mit dem nächsten Shuttlebus wieder nach Antigua, vorher kaufte ich mir aber noch eine Tafel Schokolade. Schokolade aus Guatemala ist ja sehr gut und diese war sehr gut…
Ich bin dann zum Busbahnhof gegangen, der hier ein großer Platz neben dem Markt ist und an dem an verschiedenen Punkten die sogenannten Chickenbusse abfahren. Chickenbusse sehen hier ungefähr wie die gelben amerikanischen Schulbusse aus, nur dass sie nicht gelb sondern bunt sind. Das jeweilige Ziel eines Busses wird von einer Art Schaffner laut gerufen. Blöderweise wusste ich nicht mehr ganz genau den Ort, zu dem ich fahren musste, um zu der Macadamia-Farm zu gelangen. Mein iPhone, in dem ich dies z.B. in Mexiko immer gleich in solchen Situationen geschwind nachgeschaut hatte, hatte ich wegen der Berichte über die Überfälle nicht dabei. Da ich auch keinen Regenschutz dabei hatte, bin ich zurück ins Hostel und habe dort aber eine Deutsche getroffen und gefragt, ob sie Lust hätte mitzukommen. Ja sie hatte und so sind wir zu zweit zur Macadamia-Farm „Valhalla“ gefahren. Die Farm liegt in Richtung San Miguel Dueñas und als wir zusammen auf den Busbahnhof kamen, fanden wir auch schnell den richtigen Bus. Bis zur Abfahrt des Busses lief eine Verkaufsshow wie im Fernsehen ab. Erst kam ein Verkäufer von Schokoriegeln, er stellte sich vorn in den Bus und preiste die Schokoriegel ausführlich an und verkaufte sie dann im Bus. Dann kam ein Verkäufer von Vitamin-Tabletten, die wohl gegen alles helfen könnten. Auch er beschrieb sein Produkt ausführlich vorn im Bus und verkaufte die Tabletten dann im Bus. Dann kam eine Verkäuferin von Ausweishüllen, sie preiste sie nicht an und sondern verkaufte sie sofort im Bus. Gleichzeitig kam ein Mann und wollte riesige Sahnetortenstücke dekoriert mit Erdbeeren verkaufen. Ja und dann war die Verkaufsshow zu Ende und der Bus fuhr los. Ca. 15 Minuten später stoppte der Fahrer und ließ uns an der Macadamia-Farm aussteigen. Auf der Farm wurden wir sehr freundlich begrüßt und erhielten eine kleine Führung. Der Macadamia-Baum kam über Australien und Kalifornien nach Guatemala. Auf der Farm gibt es zwei verschiedene Macadamia-Bäume, einen mit einer weißen und den zweiten mit einer rosafarbenen Blüte. Analog wie bei Kakao sind auch bei den Macadamia-Bäumen immer Blüten, kleine unreife Nüsse und reife Nüsse gleichzeitig am Baum und dies über das gesamte Jahr. Die Macadamia-Nüsse werden aufgesammelt und mit einer sehr simplen Maschine wird das Fruchtfleisch entfernt. Beim Fahren mit dem Auto über die Nüsse hatte man einfach festgestellt, dass das Fruchtfleisch danach entfernt war, so wurde der Autoreifen ein sehr wichtiges Teil in dieser Maschine. Die Nüsse werden dann getrocknet, nach Größe sortiert und die Schale wird geknackt und das Innere ist dann die uns bekannte Macadamia-Nuss. Scheinbar unterscheiden sich die Nüsse der beiden Macadamia-Bäume nicht mehr im Geschmack, denn die Nüsse werden nicht getrennt sondern vermischt. Aus den Macadamia-Nüssen wird Öl gewonnen und Cremes für die Körperpflege und Schokolade hergestellt. Die Farm gibt kleine Macadamia-Bäume an Bauern. Die Bäume geben wohl recht schnell Nüsse und so können die Bauern Geld verdienen. Es wird auf der Farm u.a. auch eine Fussmassage mit Macadamia-Nussöl angeboten. Wir genossen sie und danach gab es Pancakes mit Macadamia-Nuss-Stücken und Macadamia-Nusscreme. Sehr sättigend… Wir sind dann mit dem Chickenbus wieder zurück nach Antigua gefahren. Alles ohne Probleme.
Morgen geht es nach Panajachel an den Lake Atitlan.
Hasta mañana Birgit