Gestern Abend war ich noch kurz mit einer Deutschen, die ich vor zwei oder drei Tagen im Hostel getroffen habe und die in Cusco in Peru lebt, sowie Ihrer Freundin aus Merida ins „La Bierhaus“ gegangen. „La Bierhaus“ ist eine Kneipe/Restaurant in Merida, welches von einem Deutschen vor zwei Jahren eröffnet wurde. Er hatte in Merida vor ca. 22 Jahren seine Frau kennengelernt, die beiden haben geheiratet, haben einen Sohn bekommen, haben 10 Jahre in Deutschland gelebt und sind seit 11 Jahren in Merida zurück. Der Sohn ist mittlerweile 21 Jahre und arbeitet im Restaurant in Lederhosen und rot-weiß kariertem Hemd. Die Liste der deutschen Biere, die verkauft werden, war recht lang. Das Bier war nicht günstig, ein Erdinger Weizenbier alkoholfrei kostete 98 Peso, dies sind 5,50 Euro. Interessant war für mich die Speisekarte zu lesen. Ich hatte ja schon sehr gut vorher gegessen, aber „Bratwurst“, „Maultaschen“ oder „Käsespätzle“ klangen nach Heimat und zu Hause. Es gab auch einen Bildschirm an der Wand, auf dem Bilder vom Oktoberfest in München gezeigt wurden. Heute und morgen ist übrigens das Oktoberfest in Merida. Die Speisekarte, die Bilder vom Oktoberfest und das Restaurant selbst waren wie nach Hause kommen… Ich habe mittlerweile eine Möglichkeit gefunden, die mein Heimweh lindert, falls es einmal auftritt, was aber bisher selten war… Ich lese die Stuttgarter Zeitung und zwar den Bereich „Berichte aus den Stadtbezirken“, da wird dann berichtet, was am Feuersee oder am Bopser oder im Kaltental passiert ist und dann fühle ich mich gar nicht mehr so weit weg…
Die Nacht war nicht zu lang, weil 5:30 der Wecker klingelte. Zusammen mit dem Deutschen, mit dem ich auch die letzten beiden Tage unterwegs war, fuhr ich 6:30 mit dem Bus nach Chichén Itzá. 8:15 hielt der Bus direkt vorm Haupteingang der alten Maya-Stätte, dort konnten wir unser Gepäck für die Zeit des Aufenthaltes abgeben und haben dann die Maya-Stätte erkundet. Ich hatte ein Busticket für 16:30 nach Tulum, d.h. ich hatte acht Stunden Zeit. Zuerst dachte ich dies könnte etwas viel sein, aber wir waren unglaubliche 6,5 Stunden auf dem Gelände und die Zeit verging wie im Flug. Chichén Itzá ist einfach wirklich eine der größten Maya-Stätte und es sind sehr viele Gebäude wiederhergestellt wurden, so dass es viel zu sehen gibt. Und es war extrem beeindruckend! Chichén Itzá ist auch eine sehr beliebte Maya-Stätte, d.h. hierher kommen einige Busse mit den Pauschaltouristen aus Cancun, Tulum und Playa del Carmen. Die Urlauber tauschen für einen Tag den Strand mit der Kultur. Da die Maya-Stätte weitläufig ist und da es so heiß war, dass alle immer in den Schatten geflüchtet sind, habe ich trotz der vielen Menschen, diese kaum auf meinen Fotos. Sehr gut. Nach einer Stärkung und einer Erfrischung bin ich dann 16:30 mit dem Bus nach Tulum gefahren, der im Gegensatz zum heutigen Tag sehr gekühlt war, so dass ich meine Fleecejacken als Decke benutzen musste.
19:00 war ich dann in Tulum. Von der Mexikanerin hatte ich gestern ein Hostel empfohlen bekommen, aber ich wusste nicht, wo dieses ist und ich hatte keinen Kopf mehr für eine Suche. So bin ich in das Hostel „Casa del Sol“, welches ich im Internet gefunden hatte. Das Hostel macht keinen super Eindruck, aber mir ist es heute für eine Nacht egal. Ich brauchte dringend eine Dusche, etwas zu essen und zu trinken. Mittlerweile weiß ich, wo dass empfohlene Hostel ist und da morgen eh ein Ruhetag für mich ist, werde ich versuchen auszuschlafen und ziehe dann morgen ganz gemütlich in das andere Hostel.
An dieser Stelle noch ein kleiner Nachtrag bzgl. dem Hostel in Merida. Ich war in einem Schlafsaal mit 11 Doppelstockbetten also 22 (!) Betten, aber es war ok. Es waren nie alle Doppelstockbetten oben und unten belegt, höchstens unten und der Raum war riesig und mit beweglichen Wänden abgeteilt.
Ich war heute Abend in einem Restaurant essen, in dem auch eine kleine Fotoausstellung gerade eröffnet wurde. Die Fotos zeigten Orte in Mexiko und nach nun fünfwöchiger Reise erkannte ich fast alle wieder. Dies ist zum Ende meiner Reise durch Mexiko eine schöne Zusammenfassung gewesen.
Hasta luego Birgit