6:45 klingelte der Wecker, so dass ich 8:00 mit dem Bus nach Merida fahren konnte. Vorher gab es ein kurzes Frühstück, dieses war beim Yaxkin-Hostel in Palenque nicht enthalten, so bin ich bei einem Supermarkt vorbei und habe Sandwiches und Kaffee gekauft. Ich habe mittlerweile auch herausgefunden, welcher Kaffee ohne Zucker ist, vielleicht erinnert Ihr Euch, dass ich mich in Mexiko-Stadt noch über zu viel Zucker im Kaffee etwas beklagt hatte. Also bezüglich Kaffee ist alles perfekt mittlerweile. Die Busfahrt nach Merida dauerte 8h und ich habe mit Absicht die Tagfahrt gewählt. Es gibt für lange Distanzen immer auch einen Nachtbus, aber da ich etwas vom Land sehen möchte, nehme ich lieber einen Bus am Tag. Während der Busfahrt werden auch immer Filme gezeigt, um die Busfahrt, so kurzweilig wie möglich zu gestalten. So habe ich mittlerweile drei Mal (!) den französischen Film „Ziemlich beste Freunde“ in spanischer Sprache gesehen. Heute kam dann ein Teil von „Fluch der Karibik“, welcher der vermutlich 4 oder 5 Teile es war, weiß ich nicht, ich kannte ihn noch nicht. Die Landschaft selbst war heute überraschend unveränderlich. Flaches Land, viele Bäume, blauer Himmel und Schäfchenwolken sowie sehr viele Hinweisschilder zu einer der gefühlt tausend Maya-Stätten hier auf der Yucatan Halbinsel.
Ich selbst bin jetzt im Hostel „Nomades“ in Merida und werde auf jeden Fall drei Nächte bleiben, ob es eine oder zwei mehr werden, wird sich zeigen. Die Stadt ist auf den ersten Blick sehr schön und sympathisch. Ich werde dies dann morgen einmal näher erkunden.
Einzig die Schlepper könnten hier etwas nervig werden. Ich bin heute Abend etwas rumgelaufen und innerhalb kurzer Zeit sprachen mich zwei Schlepper für Touristengeschäfte an. Beim Ersten habe ich nicht gleich den Gesprächshintergrund erfasst, als ich denn in dem Geschäft stand, war mir alles klar. Glücklicherweise gehe ich eventuell noch ins Geschäft, aber kaufen tue ich eh nichts, wenn die Schlepper dies vorher wüssten, könnten sie sich eine Menge Zeit und Mühe sparen… Aber auch hier habe ich etwas gelernt. Dass der Panama-Hut nicht aus Panama sondern aus Ecuador ist, weiß man ja eventuell. Ich wusste bisher nicht, dass Merida bzw. die Menschen hier für sich beanspruchen, den Panama-Hut erfunden zu haben. So ist es aber. Der Panama-Hut hier wird aus den Fasern eines Kaktus gefertigt und ist ebenso leicht handhabbar und stabil wie der Panama-Hut aus Ecuador. Aus diesen Fasern werden auch Hängematten hier gefertigt. Diese werden von den indigenen Bevölkerungsteilen hier teilweise wohl immer noch als Schlafstätte anstatt eines Bettes genutzt.
Heute Abend habe ich noch etwas entdeckt. Ich sah einen Mann mit Laptop auf einer Parkbank und das Laptopkabel hing über der Parkbank und endete … in einer Steckdose. Ist dies nicht genial? Man kann in den schönen Parks unter einem schattenspendenden Baum sitzen, arbeiten oder im Internet surfen und dies unbegrenzt und nicht nur so lange der Akku hält. Es hat nicht jede Parkbank Ihre Steckdose, aber doch einige haben direkte Stromversorgung. Gibt es dies in Deutschland auch? Ich glaube nicht, dass ich dies in Stuttgart schon gesehen habe.
Zum Abendessen war ich in einem Restaurant mit typisch yucatanischer Küche, es gab für mich Haifisch in Tortillas.
Hasta mañana Birgit