San Christobal de las Casas Tag 3

Heute stand auf meinem Plan der Ausflug zum Cañon del Sumidero. Ich hatte dafür gestern eine Tour gebucht und wurde heute morgen ca. 9:30 vom Hostel abgeholt. Wir waren zu dritt vom Hostel und 13 Mexikaner. Wir fuhren mit dem Kleinbus nach Chiapas de Corzo, die sieht ca. 60 km entfernt von San Christobal de las Casas und ca. 1800 m tiefer. Dieser Höhenunterschied heißt u.a. auch, dass in San Christobal angenehme Temperaturen sind und in Chiapas de Corzo es eher sehr warm ist. In Chipas de Corzo sind wir in ein Boot auf dem Río Grijalva und Richtung Norden gefahren. In Chipas de Corzo war die Landschaft noch flach, dies änderte sich schnell als wir in den Canyon fuhren. Der Canyon entstand ungefähr gleichzeitig zum Grand Canyon vor 35 Millionen Jahren. Rechts und links gingen die Felswände teilweise bis zu 800 m hoch, ab und an gab es einen Wasserfall. Eine beeindruckende Kulisse. Wir sahen Kormorane, Kraniche, Reiher, Geier, ganz weit und kaum erkennbar Affen und Krokodile. Es war eine Idylle … bis zu dem Moment als der gesamte Fluss mit Holz und Plastikflaschen blockiert war. In der Regenzeit wird der Müll von der Stadt Tuxtla Gutiérrez in den Canyon gespült und aktuell ist dann ein ca. 200 m langes Stück des Flusses mit Müll bedeckt. Das war sehr krass! Das Boot konnte sich kaum einen Weg durch den Müll bahnen, der glücklicherweise nicht stank. Es hieß dann, dass wir das Boot zum Schaukeln bringen sollten, damit sollte es einfacher sein, durch den Müll zu fahren. Also alle nach rechts und links, zuerst waren wir nicht im Takt und es passierte gar nichts, dann übernahm ein vielleicht zwölfjähriger Junge, der dabei sichtlich Spass hatte, das Kommando „Derecho“ (=rechts) und „Izquierda“ (=links). Kaum waren wir im Takt schaukelte das Boot und so bahnten wir uns einen Weg durch den Müll. Nach ca. 25 km flussabwärts erreichten wir einen Stausee. Der Fluss wird seit den achtziger Jahren gestaut und hat wohl eine der größten Staumauern der Welt. Diese haben wir nicht gesehen, weil wir ja auf dem Stausee waren… Dann ging es den gleichen Weg wieder zurück. Wir hatten dann noch in Chiapas de Corzo etwas Zeit zum Umschauen, es gab aber bis auf den dortigen Zocálo und die Kirche nicht wirklich viel zu sehen. Dann sind wieder nach San Christobal de las Casas zurückgefahren und waren ca. 15:30 wieder da.

Ich habe heute auch die Ampeln hier in San Christobal de las Casas verstanden. Alle Straßen sind Einbahnstraßen und es gibt Ampeln, aber die haben weder Rot, Gelb noch Grün, sondern stattdessen steht von oben nach unten U N O (=eins) und alles Buchstaben blinken. Ja was heißt dies dann genau? Eigentlich ganz logisch. Die Autos der beiden Straßen zur Kreuzung dürfen abwechselnd fahren, also immer ein Auto der einen Richtung und dann ein Auto aus der anderen Richtung.

Ich bin dann am späten Nachmittag noch ein wenig durch die Läden geschlendert. Es gab einige Läden, in denen die Arbeiten von Frauen aus den Dörfern rund um San Christobal de las Casas verkauft wurden. Normalerweise unterstütze ich solche Kooperativen gern und kaufe dort ein, aber dies ist mir ja auf dieser Reise nicht möglich. Es fiel mir heute schwer mich zurückzuhalten, da einige wunderschöne gewebte und bestickte Stoffe dabei waren.

Morgen fahre ich nach Palenque und werde dann am Sonntag meine erste Maya-Stätte mit Palenque sehen, da freue ich mich schon richtig drauf.

Hasta Mañana Birgit