Auch die letzten beiden Tage bin ich fleißig von 9:00 bis ca. 12:30 in meinen Spanischkurs gegangen und heute zum Abschluss kann ich sagen, dass der Kurs richtig gut für mich war. Das Niveau war genau passend für mich, immer etwas mehr als ich gerade kann, und die Methodik war super. Also falls jemals jemand nach Oaxaca kommt und hier Spanisch lernen möchte, dem kann ich die Sprachschule „Spanish Magic“ nur empfehlen. In Facebook würde man jetzt den „Gefällt mir“-Button drücken.
Im Sprachkurs sprachen wir auch über kulturelle Unterschiede zwischen unseren Heimatländern und Mexiko u.a. über die Pünktlichkeit. In Mexiko ist es üblich 15 oder 20 Minuten später zu kommen und man ist trotzdem pünktlich. Heute waren dann Punkt 9:00 weder meine Mitschüler noch mein Lehrer da…
Oaxaca ist auch für seine Schokolade berühmt. Es gibt hier Geschäfte, die Schokolade verkaufen, da ist es wie bei uns in einem Geschäft, in dem man Kaffee kauft. Man kann die ganzen Schokoladen-Bohnen oder schon fertiges Schokoladenpulver kaufen. Außerdem stehen im Geschäft Schokoladen-Mühlen, in den die Schokoladenbohnen zerkleinert werden, meistens wird dabei Zimt und Zucker zugefügt. Als ich letztes Jahr in Kuba war, brachte ich auch Schokoladenbohnen mit nach Hause, die haben wir dann mit einem Mörser zerkleinert und die Schokoladenbohnen muss man dann so lange bearbeiten bis wie eine Art Öl austritt und es wie eine Art Paste wird, dies dauert eine ganze Weile. Aber diese Paste kann man dann erst z.B. für eine heiße Schokolade verwenden oder weiter zu Schokolade verarbeiten. Lässt man die Paste liegen, wird sie übrigens knochenhart. Letztes Wochenende hatte ich hier in Oaxaca schon einmal eine heiße Schokolade probiert und sie war extrem süß. Irgendwie ziehen sich die süßen Getränke wie ein roter Faden bisher durch meine Reise. Naja jedenfalls probierte ich gestern noch einmal eine heiße Schokolade. Die heiße Schokolade wird nach der Bestellung direkt frisch aus einem Schokoladenblock hergestellt. Ich probierte ein Stück vom Schokoladenblock und da war schon klar, dass kein extra Zucker hinzugefügt werden muss, da der Schokoladenblock schon total süß war. Na gut, sie zerkleinerte den Block mit einem Quirl in einem Krug, fügte heiße Milch hinzu und quirlte und quirlte. Heraus kam eine super gut aussehende Schokolade, aber sie war viel zu süß. Ich nahm ein Brötchen dazu und tunkte dies in die Schokolade. Normalerweise mag ich dies sehr, aber das Brötchen konnte das Zuviel an Zucker auch nicht lindern. Na ja ich werde wohl keine heiße Schokolade hier mehr probieren.
Ich war natürlich auch noch einmal in dem Eisladen mit den ungewöhnlichen Geschmackssorten für Eis. Also Schokolade mit Mezcal war sehr gut, das Eis mit Käse auch. Heute habe ich aber noch ein anderen Eis mit Grashüpfern probiert und dies war schon etwas mehr als gewöhnungsbedürftig. Dieses Eis werde ich nicht mehr nehmen.
Heute war ich auch beim Friseur. Es war mal wieder notwendig, dass die Haarspitzen geschnitten wurden. Ich bin also in einen kleinen Friseurladen mit genau einem Platz zum Haare schneiden. Ein Mann war vor mir dran und ihm wurde gerade akkurat der Nacken ausrasiert, als ich den Friseurladen betrat, also musste ich auch nicht warten. An den Wänden hingen Plakate mit den aktuellen Frisuren für Männer, Frauen und Kinder. Geschnitten wurden mir die Haare ohne Wäsche, die Haare wurden nur mit Wasser besprüht. Die Technik war grob ansonsten genauso wie in Deutschland und alles ging ruck zuck. Nur der Preis war nicht wie in Deutschland. In Deutschland zahle ich aktuell bei einem McFriseur 30 Euro. Heute habe ich 50 Pesos plus 5 Pesos Trinkgeld bezahlt, das sind 3,16 Euro!
Ich war heute auch noch in einem Café und habe versucht, die Zeitung von Oaxaca zu lesen. Dies klappt natürlich noch nicht wirklich, aber interessant fand ich, dass in den wenigen Weltnachrichten der Tod von Marcel Reich-Ranicki enthalten war und dies nicht nur mit einem Einzeiler, sondern etwas ausführlicher.
Wie ist es eigentlich mit dem Wäsche waschen auf so einer Reise? Also in Kuba habe ich jeden Abend geschwind die Sachen vom Tag gewaschen, die Wäsche war auf Grund der Wärme dann auch schnell trocken. In Mexiko-Stadt hatte das Hostel einen Laundry-Service, d.h. am Morgen hat man die Wäsche abgegeben und am Abend konnte man sie frisch gewaschen und trocken abholen. Eine Tüte Wäsche kostete 55 Peso, also 3,16 Euro. Das Hostel in Oaxaca hat keinen Laundry-Service, aber die Laundry ist gleich um die Ecke. Hier kostet das Kilo Wäsche 8 Peso, also 0,46 Euro. Die australische Mitbewohnerin von Anfang der Woche hatte die Laundry genutzt und sie hatte eine Unterhose zu viel in Ihrer Wäsche, aber ihr fehlte ein T-Shirt. Ärgerlich. Ich hoffte, dass mir dies nicht passiert. Ich habe also sicherheitshalber meine Wäsche fotografiert, die ich heute Morgen in die Laundry gebracht habe. Heute Abend konnte ich die Wäsche abholen und kontrollierte gleich den Inhalt der Tüte, die ich zurückbekam. Ich hatte eine lange Hose zu viel, aber auch mir fehlte ein T-Shirt. Ich also wieder zurück zur Laundry und gab die Hose ab, aber mein T-Shirt war nicht zu finden. Jetzt habe ich zwar ein Foto von meinem T-Shirt, aber mein T-Shirt ist weg, da es in der Laundry nicht auffindbar war. Ärgerlich.
Jetzt habe ich auch meine weitere Stationen klar gemacht. Ich werde Oaxaca am Sonntag in Richtung Pazifikküste verlassen. Ich fahre für drei Nächte nach Puerto Escondido und hoffe, dass ich es schaffe, Meeresschildkröten zu sehen. Zwischen Puerto Escondido und Puerto Angel liegt die Playa Escobillo und dorthin kommen aktuell die Meeresschildkröten, um Ihre Eier in den Sand des Strandes zulegen. Ab Dezember schlüpfen dann die kleinen Meeresschildkröten…
Hasta mañana Birgit