Oaxaca Tag 1

In Tula hatte ich einen Grashüpfer fotografiert und genau solche werden hier gern gegessen und gibt es auf dem Markt mit Chili oder/und Knoblauch. Im Reiseführer und auch im Hostel stand unter „Don’t miss while in Oaxaca: Eat Grasshoppers!“ Also war klar, dass ich Grashüpfer probieren musste. Ich probierte an einem Stand auf dem Markt. Eigentlich ist nur der Moment komisch, wenn man den ersten Grashüpfer in den Mund nimmt, danach ist alles halb so schlimm. Man kann sie gut essen, wird aber vermutlich von ein paar Grashüpfern nicht satt.

Ich war heute, wie angekündigt auch in einigen Schuhgeschäften. Auch diese sind übrigens häufig anders als in Deutschland. In den größeren Schuhgeschäften sind alle Schuhe hinter Glas, bei jedem Schuh steht dann normalerweise der Preis und die verfügbaren Größen. Wenn einem ein Schuh gefällt, holt man eine Verkäuferin oder Verkäufer und lässt sich den entsprechenden Schuh bringen, d.h. erst dann kann man ihn drehen und wenden oder das Material genauer begutachten oder man merkt dann, ob der Schuh leicht oder schwer ist. In kleineren Schuhläden sind die Schuhe teilweise einzeln in Folie eingewickelt, so ist auf jeden Fall sichergestellt, dass die Schuhe nicht schon vom Berühren durch Tausende von Händen dreckig werden. Mein Schuhkauf war heute sogar erfolgreich, da es glücklicherweise auch Schuhe gibt, die Mann und Frau anziehen können.

Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Oaxaca ist die Kirche Santo Domingo. Sie gilt als die schönste Kirche von Mexiko und sie ist echt beeindruckend. Die Wände sind voll mit Bildern, Reliefs in Gold. Wow, so etwas habe ich noch nicht gesehen. Die Pracht erschlägt einen fast. Die Kirche wurde von den Dominikanern gebaut und im dazugehörige Kloster ist heute das Museum der Kulturen von Oaxaca. Ich bin rein, aber leider waren alle Beschreibungen nur in Spanisch und den Audio Guide gab es zwar in Englisch, aber den wollte ich irgendwie nicht. Beeindruckend war das Museum trotzdem, denn dadurch hatte ich die Gelegenheit, das ehemalige Kloster anzuschauen. Dieses war riesig und teilweise ähnlich prachtvoll wie die Kirche.

Heute am Samstag ist auch Markttag gewesen. Es gibt hier in Oaxaca einige tägliche Märkte, aber am Samstag kommen einfach noch mehr Menschen zum Kaufen und Verkaufen. Der größte Markt ist der „Central de Abastos“. Ja und da bin ich auch hin und habe mich durchtreiben lassen. Ich wusste schnell nicht mehr, wo der Ausgang war, aber egal. Es gab irgendwie alles: Lebensmittel, Obst, Gemüse, Kleidung, Haushaltswaren, Schuhe, Taschen und und und. Es war bunt, es roch gut und es war spannend.

Gestern Abend traf ich noch zwei Franzosen im Hostel, die eine siebenmonatige Weltreise wirklich einmal rund um die Welt machen und nun, da sie in Richtung Osten gestartet sind, schon fast am Ende Ihrer Reise sind. Außerdem traf ich eine US-Amerikanerin und eine Engländerin, die mit dem Fahrrad (!) von Los Angeles nach Ushuaia an der Südspitze von Südamerika fahren. Sie sind jetzt 4 Monate unterwegs und denken, dass sie noch ein Jahr brauchen werden, um am Ziel zu sein. Wahnsinn!

Hasta mañana. Birgit