Mexiko-Stadt Tag 7

Heute morgen hat sich unsere kleine Gruppe, um eine Taiwanerin erweitert. Nach einem gemütlichen Frühstück zogen wir zu viert los, diesmal in Richtung Süden nach Xochimilco und Coyoacán.

Die Hochebene von Mexiko-Stadt war früher mit einem See bedeckt, der größtenteils ausgetrocknet ist und an dessen Stelle heute Mexiko-Stadt ist. Xochimilco ist ein Ort am und auf dem See. Heute durchziehen noch künstlich angelegte Kanäle das Gebiet und man kann dort mit Booten durchfahren. Wir sind also zuerst mit der Metro und dann mit dem Tren Ligero nach Xoxhimilco gefahren. Das Gebiet ist geteilt in eine touristische Zone und in eine archäologische Zone. Die Touren durch die Zonen sind unterschiedlich lang und nicht günstig, da man das ganze Boot mietet und wir nur zu viert waren. Wir machten dann nur eine kleine Tour durch die touristische Zone. Mexikaner mieten ein Boot entweder mit vielen Leuten und machen Party oder sie mieten es zu zweit und dann machen sie eine romantische Bootsfahrt.

Dann ging es auf den Markt von Xochimilco. Wir probierten blaue (!) Tacos. Blaue Tacos sind aus blauem Mais, darüber gab es eine grüne Sauce, dann Kaktus, der aussieht wie grüne Bohnen, dann Korianderblätter und am Ende Käse. Das sah dann schon ungewöhnlich aus, aber schmeckte gut.

Auf dem Weg nach Xochimilco kam der Tren Ligero auch am Aztekenstadium vorbei. Das Aztekenstadium ist eines der größten Fußballstadien der Welt, hier fanden auch Spiele zur WM 1970 und 1986 statt. U.a. verlor hier Deutschland gegen Argentinien im Finale 1986. Und während ich dies schreibe, läuft im Fernsehen das Spiel Mexiko gegen Honduras in der WM-Qualifikation für 2014, welches gerade im Aztekenstadium stattfindet. Mexiko führte schnell nach 5 Minuten, aber gerade hat Honduras innerhalb von 3 Minuten zwei Tore geschossen und es sind noch 15 Minuten zu spielen…

Dann ging es im Stadtteil Coyoacán ins sogenannte Blaue Haus von Frida Kahlo und Diego Riviera. Das Haus wurde vom Vater von Frida Kahlo errichtet, Frida Kahlo wurde dort geboren, lebte und starb dort. Die Ausstellung war recht interessant, aber ich war ein wenig enttäuscht. Ich hatte doch etwas mehr erwartet. Leider war es auch wieder Zeit für den täglichen Regen und so konnten wir den Garten und das Haus von außen nicht wirklich anschauen.

Vor dem täglichen Regen flüchteten wir in eine nahegelegenen Shopping Mall und dort gab es einen Schokoladeladen und es gab neben einigen anderen Sorten auch Ritter Sport. Ja da kam ich natürlich nicht dran vorbei. Ritter Sport Joghurt gab es nicht, aber bei Ritter Sport Alpenmilch sag ich auch nicht „Nein“. Da bin ich tausende Kilometer von zu Hause entfernt und dann kann ich hier Schokolade kaufen, die nur 5 Kilometer von zu Hause hergestellt wurde. Obwohl ich mich beim Verzehr der gekauften Tafel zurückgehalten habe, ist jetzt nichts mehr übrig…

Von der Shopping Mall ging es zurück ins Hostel mit der Metro. Es war Rush Hour und Freitag Abend und die Metro war total voll. Am Bahnsteig standen die Menschen schon drei, vier und teilweise fünf Reihen hintereinander. Jede einfahrende Metro war schon voll. Eigentlich können an einer Stelle nie zwei Dinge und auch nicht zwei Personen gleichzeitig sein, aber hier wurde ausprobiert, ob dieses physikalische Gesetz wirklich überall gilt oder ob es evtl. eine Ausnahme in der Metro von Mexiko-Stadt gibt. Es wurde gedrückt und geschoben. Wir wählten den Bereich in der Metro, der für Frauen und Kinder reserviert ist. Hier ging es etwas „zivilisierter“ zu, aber Platz in der Metro gab es auch in diesem Bereich kaum.

Das Fußballspiel ist zu Ende, Honduras hat Mexiko mit 2:1 besiegt.

Hasta mañana. Birgit