Sulawesi, Flores, Bali (Indonesien) 2025

Schon oft in Dokus bewundert, nun selbst Komodowarane gesehen.

Ende Mai startete ich mit einer Djoser-Reisegruppe nach Indonesien, um hauptsächlich die Inseln Sulawesi und Flores zu erkunden.

Die Anreise war lang: Von Frankfurt via Dubai nach Jakarta und am nächsten Tag weiter von Jakarta nach Makasar, der Hauptstadt von Sulawesi. In Makasar bestiegen wir gleich einen Bus, um in die Berge ins Toraja-Land zu fahren. Die Toraja sind eine Volksgruppe, die aus Südindien nach Indonesien eingewandert sind. An ihre Seefahrer-Vergangenheit erinnern heute noch die traditionellen Häuser mit den geschwungenen Dächern. Die Dächer ähneln umgedrehten Booten. Die Häuser wurden zum Wohnen und als Speicher genutzt. Sie wurden und werden aus Holz gebaut. Die Dächer waren früher eine Konstruktion aus Bambus, heute sind sie meist aus Wellblech. Rund um den Bau der Häuser und eigentlich das ganze Leben der Toraja ist geprägt von traditionellen Ritualen.

Eines der bekanntesten Rituale der Toraja ist ihr Totenkult. Menschen gelten nach dem Tod noch nicht als tot. Sie sind krank und werden in den Häusern aufgebahrt. Sie gelten erst als tot, wenn die Rituale der Todesfeier stattgefunden haben. Da diese Feiern sehr kostspielig sind, kann es sein, dass die Menschen jahrelang als krank gelten. Die Familienangehörigen besuchen diese Kranken auch, unterhalten sich mit ihnen oder fragen sie um Rat.
Ein toter Mensch würde nach ein paar Tagen und auch erst recht bei dem warmen und feuchten Wetter Sulawesis riechen und verwesen. Früher wurden die toten Menschen gewaschen und in Kräuter eingewickelt. Heute verwendet man Formaldehyd zur Konservierung.
Für die Todesfeiern geben die Familien sehr viel Geld aus. Abhängig vom Stand der oder des Toten werden ein paar Wasserbüffel oder für adlige Personen auch über 100 Wasserbüffel geopfert. Für die Feierlichkeiten werden extra Häuser zum Übernachten oder zum Essen während der Festlichkeiten errichtet. Am Ende der Todesfeierlichkeiten werden die Toten in Felswänden beerdigt.
Wasserbüffel haben bis zu ihrer Opferung bei den Toraja ein gutes Leben. Sie werden nicht zum Arbeiten eingesetzt und werden verehrt. Weiße Wasserbüffel sind dabei wertvoller und damit auch teurer als schwarze Wasserbüffel.

In Südsulawesi wohnen hauptsächlich die Bugis. Wir besuchten ein schwimmendes Dorf der Bugis auf dem Tempe See bei Sengkang und waren einen Tag in Makasar. In Makasar haben wir die 90 Kuppel-Moschee bewundert, die wie eine Sahnetorte aussieht.

Die Bugis sind hauptsächlich Muslime. Die Toraja sind hauptsächlich Christen. In Indonesien muss jeder Einwohner einer der 6 folgenden Religionen angehören: Christentum (Protestantismus und Katholizismus), Islam, Hinduismus, Buddhismus und Konfuzianismus. Oft wählen die Ethnien eine der Religionen, weil sie es müssen, und leben parallel ihre eigenen traditionellen animistischen Religionen weiter.

Von Makasar flogen wir auf die Insel Flores. Der Direktflug wurde von der Fluggesellschaft geändert, so dass wir am Nachmittag erst auf die Insel Timur flogen und am nächsten Morgen erst auf die Insel Flores. Sicher sind wir nicht, aber eventuell hat es mit dem seit November immer wieder aktiven Vulkan Lewotobi Laki-Laki zu tun. Jedenfalls haben wir so ein paar Stunden auf Timur verbracht, welche unter anderem mit einem Kulturprogramm rund um das traditionelle Musikinstrument Sasando und einem Spaziergang in Kupang gefüllt waren.

In Flores landeten wir in Ende und unser erstes Highlight auf Flores war der morgendliche Spaziergang auf den Vulkan Kelimutu zum Sonnenaufgang. Vom Sonnenaufgang sahen wir vor lauter Nebel nichts. Umso größer war die Freude, als sich der Nebel hob und wir auf die 3 Kraterseen blicken konnten. Die 3 Kraterseen sind bekannt für ihre unterschiedliche Farben. Aufgrund der mineralischen Zusammensetzung des Wassers leuchtete die Kraterseen in der Vergangenheit schon Weiß, Rot oder Grün. Aktuell sind 2 Seen blau und einer ist schwarz.

Von Moni fuhren wir nach Riung und in den 17 Inseln Nationalpark im Norden von Flores. Ein wunderschöner Ganztagesbootsausflug führte uns zu Flughunden, an schöne Strände, auf verschiedene Inseln und auch erstmals zum Schnorcheln.

Von Riung im Norden fuhren wir nach Bajawa und an den Vulkan Aimere. Hier leben die Ngada. Wir besuchten während einer Tageswanderung mehrere traditionelle Dörfer.

Von Bajawa fuhren wir mit Zwischenstopps in den Westen der Insel Flores nach Labuan Bajo. Die Einsamkeit, die wir insgesamt auf unserer Fahrt durch Flores erlebten, war in Labuan Bajo vorbei. Ab hier herrscht Massentourismus. Labuan Bajo ist das Tor zum Komodo Nationalpark. 3 Tage / 2 Nächte verbrachten wir auf dem Schiff „Arfisyana Indah“ im Nationalpark. Eine große Attraktion waren die Komodowarane. Wir hatten das Glück, zwei Inseln (Rinca und Komodo) zu besuchen. Rinca ist die weniger besuchte und Komodo die mehr touristische Insel. Während der Tage im Komodo Nationalpark waren wir oft Schnorcheln u.a. am bekannten Manta-Point, wo wir auch wirklich einen Manta-Rochen sahen. Das Schnorcheln war oft nicht ganz einfach, da die Strömungen hier im Meer stark sind. Das beste Schnorcheln durften wir am dritten Tag erleben. Ich sah einen Tintenfisch, eine Meeresschildkröte und einen Blaupunktrochen in einem tollen, nicht kaputten oder bleichen Korallenriff. Leider mussten wir nach drei Tagen das Schiff verlassen.

Am nächsten Tag flogen wir von Labuan Bajo nach Denpassar auf Bali. In Bali hatten wir zum Ende der Reise noch zwei Tage zur freien Verfügung. Am ersten Tag nahm ich mit anderen Mitreisenden ein Taxi. Wir besuchten die Tempelanlagen von Gunung Kawi und Tirta Empul. Die Wahl dieser Tempelanlagen war sehr gut, da Bali mittlerweile einfach Massentourismus ist und die Tempelanlagen oft überlaufen sind. Beide Tempelanlagen waren gut besucht, aber nicht überlaufen. Den zweiten Tag verbrachte ich in Sanur und besuchte das Museum des Malers Le Mayeur und schlenderte am Strand entlang.

Nach drei eindrücklichen Wochen ging es von Denpasar via Dubai wieder zurück nach Frankfurt.


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