Mongolei 2022

Mongolei – ein Land, von dem man träumt. Oder? Jahrelang besuchte ich auf der CMT in Stuttgart die Stände der Reiseanbieter für die Mongolei. Ja und dieses Jahr war es dann soweit. Mit dem Reiseanbieter World Insight ging es mit einer Gruppenreise in die Mongolei.

Die Route war eine der typischen Reiserouten durch die Mongolei: Mitte, etwas Norden und Süden. Das würde ich mal als die Standard- oder Einstiegsroute bezeichnen. Es gibt weitere Reiserouten nach Norden und Westen. Sicher ist, glaube ich, dass man auf jeder Route unglaubliche auch teilweise unerwartete Landschaften sieht.

Ulan Bator ist die einzige richtig große Stadt, in der fast die Hälfte der Einwohner der Mongolei leben. Es wird überall in der Art gebaut, dass man meinen könnte, das Ziel wäre es, dass alle Einwohner der Mongolei einmal dort leben sollen. Nach einem langen Flug mit der eher unkomfortablen und spartanischen Mongolischen Airline und unausgeschlafen empfand ich Ulan Bator als schreckliche Stadt. Nach der fast 3-wöchigen Rundreise war sie dann nicht mehr so schlimm.
Alle Kreisstädte, durch die wir gefahren sind oder in denen wir gestoppt haben, würden wir vielleicht eher als Käffer bezeichnen. Sie dienen hauptsächlich der Versorgung der Nomaden und haben einen sozialistischen Charme.

Sehr gefallen hat mir der Khustai Nationalpark. Gemeinsam mit einem Mitreisenden nutzen wir die tägliche Mittagsruhe für eine kleine Wanderung über die Wiesen auf einen nahegelegenen Hügel. Selten zu vor bin ich durch solch lebende/lebendige Wiesen gegangen. Mit jedem Tritt scheuchten wir viele Insekten auf und zu unserer großen Freude waren darunter auch Rote Apollo Schmetterlinge. Die haben selbst Schmetterlingsliebhaber noch nicht so oft gesehen. Auf der Schwäbischen Alb gibt es wohl noch ein Gebiet, in dem Exemplare leben sollen.
Auffallend war durch dieses Erlebnis aber dann später, dass die Flächen der Mongolei überweidet sind. Da schwirrte oft kein Insekt mehr. Es leben 90 Millionen Tiere in der Mongolei und 3 Millionen Menschen.
Auch das Tal des Orkhon hat mir sehr gut gefallen und steht nicht um sonst auf jedem Plan einer Mongoleireise.

Die meisten Mongolen sehen sich heute als Buddhisten. Mir war nicht bekannt vorher, mit welcher Brutalität der Buddhismus in der 1930er Jahren unterdrückt wurde. (Die Mongolei war nach Russland das zweite sozialistische Land.) Man spricht von Massenmord an Buddhisten in dieser Zeit. Viele Klöster wurden zerstört und erst nach der Wende wieder bzw. teilweise wieder aufgebaut.

Wir haben eine sehe abwechslungsreiche Landschaft auf der Reise erfahren dürfen. Wir sind auf einen Vulkan gestiegen, haben Lavafelder überquert, sind stundenlang an Flüssen und in Flusstälern gefahren und waren in Sand- und Steinwüsten. In allen Nächten, in denen wir außerhalb von Ulan Bator waren, haben wir in Jurten geschlafen. Unterwegs waren wir mit 3 russischen UAZ-Bussen.

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