Osnabrück – Damme

Auf den Spuren der Germanen und der Römer.

Heute Morgen strahlte wieder die Sonne und der Himmel war blau. Ich fuhr zuerst in die Altstadt von Osnabrück. Diese hatte ich mir gestern nicht angeschaut, dazu hatte ich einfach keine Lust. Heute Morgen noch vor der Öffnung der Läden waren die Straßen leer. Die ersten Marktstände waren schon geöffnet. Es war alles noch sehr friedlich und der samstägliche Trubel war noch nicht zu spüren. So konnte ich in Ruhe durch die Altstadt fahren, mir ein bisschen die Straßen und Gassen anschauen und dann Richtung Norden aufbrechen. Ich bin heute nur bis Damme gefahren.

Das war eine zu den bisherigen Tagesetappen vergleichsweise kurze Tagestour. Grund dafür war das Varusschlacht-Museum in Kalkriese, welches ich mir angeschaut habe. Auf dem Weg nach Kalkriese kam ich an der wunderschönen Lechtinger Mühle vorbei.

Nun zur Varusschlacht. Ein dauerhaft in meinem Gedächtnis hängengebliebenes Datum aus dem Geschichtsunterricht ist die Schlacht im Teutoburger Wald (oder Varusschlacht) im Jahre 9. Germanen lockten im Jahre 9 die Römer in einen Hinterhalt und schlugen sie vernichtend. Lange war nicht klar, wo diese Schlacht stattgefunden hat. Für Kalkriese spricht nun mittlerweile viel, aber die Grabungen laufen noch. Man hat Münzen gefunden, die vor dem Jahre 9 geprägt wurden, aber jüngere Münzen fand man nicht. Lange Zeit war bei der Suche nach dem möglichen Schlachtfeld der Ort Kalkriese uninteressant, denn man hatte bis dahin keine Waffen gefunden. 1988 wurden drei Schleuderbleie (Wurfgeschosse) gefunden. Damit rückte der Ort Kalkriese in das Interesse der Schlachtfeldsucher. Kalkriese war auch wegen seiner Geographie im Fokus. Im Süden ein Berg, im Norden Moore und nur ein schmaler Durchgang dazwischen, der sich für einen Hinterhalt eignet.

Der wohl bedeutendste Fund ist der Fund im Jahr 2018 eines fast vollständig erhaltenen Schienen-Panzers (Rüstungsteil für den Oberkörper), der aktuell noch in der Restaurierung ist und danach in einer Sonderausstellung gezeigt werden soll. Weitere Infos auch hier https://de.wikipedia.org/wiki/Varusschlacht und https://de.wikipedia.org/wiki/Fundregion_Kalkriese.

Aufgrund der noch frühen Ausgrabungsgeschichte in Kalkriese kann im Museum noch nicht so viel gezeigt werden. Das Museum konzentriert sich auf die Darstellung der Unterschiede zwischen den Germanen und den Römern zu dieser Zeit und gibt Informationen zu den Ausgrabungen. In einer Außenanlage wird die Situation vor 2.000 Jahren etwas nachgestellt. Hier können bzw. sollen durch Funde bewiesene Informationen mit den Vorstellungen jedes einzelnen Besuchers, wie es gewesen sein könnte, verbunden werden. So ist jedenfalls die Idee.

Mir hat das Museum gut gefallen. Vielleicht würde ich nicht extra einen weiten Anfahrtsweg machen, um das Museum zu besuchen, aber wenn man in Kalkriese oder in Osnabrück vorbeikommt, dann ist es einen Abstecher wert.

Bisher hatte ich Museumsbesuche während der Radtour vermieden, da ich nicht wusste/weiß, wohin mit meinem Gepäck. Das Fahrrad voll bepackt einfach irgendwo abzustellen, ist nicht mein Ding. Heute im Museum gab es Schließfächer. In diesen verstaute ich die Taschen während meines Aufenthaltes im Museum.

Karte

Altes Rathaus und Dom in Osnabrück
Lechtinger Mühle
Maske eines Römers ausgestellt im Varusschlacht-Museum in Kalkriese
In den ehemaligen Mooren nördlich von Kalkriese wird nun Torf abgebaut.
Kirche St. Viktor in Damme