Atlantiküberquerung – Tag 6

Der dritte Tag auf See und so weit das Auge reicht und noch viel weiter recht das Meer. Man sieht jetzt kaum ein anderes Schiff und vom Gefühl her, bewegt sich das Schiff nicht vom Fleck. Ein Bezugspunkt fehlt, um die Geschwindigkeit zu sehen. Meer, Meer, Meer. Mal grau, mal tiefblau, mal irgendeine Farbe dazwischen, mal etwas bewegter, mal recht ruhig. Nur durch die Durchsagen des Kapitäns drei Minuten nach 12:00 erfahren wir, dass wir gerade 1000, 3000 oder 4000m über dem Meeresboden dahingleiten oder dass wir gerade das größte Gebirge der Welt überqueren, welches sich von Island bis nach Südafrika zieht, welches aber niemand von uns je sehen wird. Wir überqueren gerade die Stelle, an der sich die amerikanische und die euroasiatische Erdplatte treffen bzw. jedes Jahr um ca. 2,5cm voneinander weg bewegen. Mit dem Flugzeug hätte ich dies alles in geschwind 7 oder 8 Stunden überfliegen können und tat es nicht. Ich setze das langsame Reisen fort, welches ich das letzte Jahr recht genossen habe und es aktuell auch genieße.
Ich bin heute offiziell nach Großbritannien eingereist. Damit das Einreisen in Southampton schneller geht am Ende der Überfahrt, haben die britischen Einreisebehörden eine Mitarbeiterin auf dem Schiff, die in den letzten beiden Tagen und heute die Passkontrolle für alle Passagiere durchgeführt hat.
Bis morgen Birgit