San José Tag 2

Barbara hat geantwortet und sie hat die Fußspuren, von denen ich ihr ein Bild geschickt habe, identifiziert. Es sind eindeutig Jaguarspuren, sagt sie. Die Spuren habe ich sehr lange am Strand gesehen, d.h. nur wenige Zeit vor mir, hat ein Jaguar einen ausgiebigen Strandspaziergang im Tortuguero Nationalpark gemacht. Ich kann aber nicht sagen, wie lange vor mir.

Mein heutiges Tagesziel, der Vulkan Poas, war nicht ganz genial gewählt. Ich dachte es wäre mal wieder Zeit für einen Vulkan und auf den Vulkan Poas kann man mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. In San José war das Wetter heute morgen perfekt, blauer Himmel und Sonnenschein. Die Berge im Süden waren gut sichtbar, die Berge im Norden waren in Wolken. Und als ich dies sah, hätte ich eigentlich meinen Tagesplan ändern sollen. Dies habe ich nicht gemacht, ich bin stattdessen mit einem Bus kurz vor 8:00 von Tuasa-Bus nach Alajuela gefahren. Die Busse fahren in der Nähe der Kirche La Merced und da diese Strecke stark frequentiert ist, fahren sie immer. Nach ca. 45 Minuten war ich Alajuela und dort musste ich den Busbahnhof wechseln, da nur das Busunternehmen Coopetransasi einen Bus zum Vulkan hat, der 9:15 fuhr. Dort standen schon einige Leute und es wurden immer mehr. Angenehm ist hier in Costa Rica, dass die Menschen alle schön in der Reihe anstehen, um in den Bus zu kommen, da gibt es kein Gedrängel. Irgendwann dachte ich, dass so viele Menschen doch gar nicht in einen Bus rein passen. Es waren fast alles Ticos, so nennen sich die Menschen hier in Costa Rica selbst, aber auch ein paar Touristen. 9:15 standen dann zwei Busse zum Vulkan an der Haltestelle und damit konnten alle Menschen auf den Vulkan fahren, die dies wollten. Einige Kilometer nördlich von Alajuela beginnt die Strasse langsam aber stetig anzusteigen. Wir fuhren durch Kaffeeplantagen und Gemüse- und Obstanbaugebiete und dann waren wir mitten in den Wolken und der Bus fuhr immer weiter nach oben. Im Bus hatten die ersten Ticos Handschuhe und Schal an und waren in Decken gehüllt. Zu diesem Zeitpunkt war dies für mich noch etwas früh, ich saß noch im T-Shirt da. Dann sind wir ca. 11:00 oben angekommen. Ich weiß nicht genau, wie hoch der Parkplatz liegt, aber ich denke so 2600m hoch. Es war nun auch für mich mehr als kühl. Ich war aber ausgerüstet mit Strümpfen, Fleece- und Regenjacke. Es führte ein kurzer Weg vom Parkplatz, der auch behindertengerecht ist, zum Aussichtspunkt des Vulkans. Der Weg war in Wolken und man sah wenig und so war es nicht mehr verwunderlich, dass man auch nichts von der Aussichtsplattform sah. So ein Mist aber auch. Es gab auch noch einen kleinen Rundweg durch den Nebelwald, von dem man einen Blick auf die oberhalb vom aktuellen Krater gelegene Laguna gehabt hätte. Gut den Weg bin ich gelaufen, aber gesehen habe ich auch nichts. Beim Laufen habe ich dann die Höhe gemerkt. Gestern bin ich am Strand gelaufen bei 0m Höhe und heute auf 2500m, da habe ich doch echt etwas geschnauft bei einem Minianstieg. Der Bus fuhr 14:30 wieder zurück und es gab keine Wetteränderung. Wer die Bilder anschaut, wird folgendes sehen. Einmal habe ich das Bild von der Informationstafel abfotografiert, dann kommt mein echtes wirklich erlebtes graues Nebelbild und dann so wie der Blick vor einigen Tagen bei schönem Wetter war. Diese zwei Bilder habe ich von einem anderen Reisenden erhalten. Vielen Dank! Ja also dann ging es 14:30 wieder mit dem Bus zurück. Einige der Ticos sangen gegen das schlechte Wetter an und so wurde auf der Rückfahrt im Bus viel gelacht. Ca. 15:30 waren wir dann wieder in Alajuela und ich nahm wieder den Bus von Tuasa-Bus nach San José. Dort erwartete uns ein kräftiger Stau. Grund dafür war, dass heute eine Marathon-Veranstaltung in San José war und dafür einige Straßen gesperrt waren. Dies hatte in einer Stadt, die eh ein zu hohes Verkehrsaufkommen hat, zur Folge, dass irgendwann gar nichts mehr ging. Wir kamen aber glücklicherweise recht nah an das Zentrum und den Rest liefen wir dann. So gegen 17:00 war ich dann wieder von meinem Ausflug zurück. Es ist ein wenig schade, dass ich so rein gar nichts am dem Vulkan gesehen habe, aber manchmal hat man Glück und manchmal halt nicht mit dem Wetter.

Hasta mañana Birgit