Von San Juan del Sur zur Insel Ometepe und Ometepe Tag 1

Gestern Nachtmittag sind wir mit dem Auto nach San Jorge gefahren. Wir hatten für die Fähre telefonisch einen Platz für das Auto reserviert. In San Jorge mussten wir für uns, für das Auto und irgendwelche Steuern für die Überfahrt zur Insel Ometepe bezahlen. Wir teilten die Kosten natürlich durch vier. Von San Jorge hat man einen tollen Blick auf die Insel Ometepe mit ihren beiden Vulkanen Concepción und Maderas. Der Blick erinnerte mich stark an den Blick am Lake Atitlan in Guatemala auf die beiden Vulkane dort. Um 16:00 ging die Fähre zur Insel Ometepe. Die Überfahrt sollte ca. eine Stunde dauern. Es waren nicht alle Autostellplätze besetzt und es waren auch nicht sehr viele Passagiere auf der Fähre. Der LKW auf der Fähre war hoffentlich gut festgemacht. Es waren doch einige Wellen auf dem See Nicaragua, in dem die Insel Ometepe liegt. Die Wolken kündigten Regen an, an anderen Stellen regnete es schon und im Westen ging langsam die Sonne unter. Ich genoss die Fahrt, da ich ja doch ganz gern Schiff fahre. Die Insel Ometepe kann auch per Flugzeug erreicht werden, wir sahen eine kleine Landebahn und später auf der Insel fuhren wir über sie, da sie von der einzigen Straße, die rund um die Vulkane geht, gekreuzt wird. Wir kamen in Moyogalpa an. Moyogalpa ist einer der größeren Orte. Wir stellten schnell fest, dass hier auf Ometepe alles sehr klein ist und es keine Touristenorte zu geben scheint. Ich stellte ausserdem fest, dass ich doch einiges an Glück hatte, mit den Mädels zu reisen. ansonsten wäre die Fahrt zur und auf Ometepe nicht ganz einfach gewesen. Die Mädels hatten eine Empfehlung für die Übernachtung und zwar die Hacienda Merida. Wir hatten ein Zimmer reserviert und fuhren nach Merida. Erst war die Straße noch gut zum Fahren und dann wurde es eine Buckelpiste. Wir brauchten 1,5 Stunden und waren am Ende der Welt. Da wollten wir aber alle nicht hin und waren nicht unglücklich als die Reservierung für unser Zimmer nicht auffindbar war. Wir hätten zwar auch so ein Zimmer bekommen, aber das wollten wir gar nicht. Also setzten wir uns ins Auto und dann fuhren die Buckelpiste in Richtung Santo Domingo zurück. Wir gingen zu zwei Hotels der evtl. vier Hotels, prüften die Zimmer und nahmen dann zwei Doppelzimmer in der Hospedaje Buena Vista. Die Zimmer sind in kleinen Bungalows untergebracht, die direkt am Wasser des Sees stehen. Im Hotel nebenan aßen wir zum Abendessen.

Eine der drei Mädels und ich haben gestern Abend noch einen Guide erfragt und sind dann heute mit dem Sohn des Besitzers der Hospedaje auf den Vulkan Maderas gelaufen. Es war eine richtig gute aber auch sehr anstrengende Tour auf den Vulkan. Wir liefen 8:30 an der Finca Magdalena los, nach dem wir dort gefrühstückt hatten. Erst war es normaler Wald, dann nasser Wald und ganz oben auf dem Vulkan Nebelwald. Es gibt übrigens keine Hinweise darauf, dass der Vulkan noch aktiv ist. Wir hörten und sahen auch einige Brüllaffen. Wir hörten auch Grillen oder Zirpen und zwar so laut, dass man sich fast die Ohren zu halten musste. Der Weg war schmal, matschig, steinig und teilweise steil. Wir brauchten drei Stunden bis zum Ziel. Hier waren wir schneller als erwartet. Unser Ziel war der Kratersee. Ja und der war mitten in den Wolken. Wir sahen vielleicht 20m weit. Also wir sahen weder den ganzen Kratersee noch den Krater. Es regnete nicht, aber es tropfte überall von den Bäumen. Wir waren klitschnass. Der Vulkan ist ca. 1300m hoch und deshalb war es oben auch nicht mehr wirklich warm. Nachdem auch noch das Wasser im Kratersee kalt war, strichen wir unser Vorhaben, im Kratersee zu baden und liefen nach einer kurzen Pause den Weg wieder zurück. Und dies machte irgendwann keinen Spass mehr: zu viel Matsch, zu viele Steine. Na gut aber eine Wahl hatte ich ja nicht, also hieß es Zähne zusammen beißen und weiterlaufen. Ich hatte mehrmals die Vermutung, dass wir auf einem anderen Weg zurückgelaufen sind als hinauf auf den Vulkan, aber dem war nicht so, ich konnte mich einfach nicht an alle Steine und Matschlöcher erinnern, obwohl ich sie alle schon auf dem Weg hinauf passiert hatte. Nach 3:15 waren wir unten und echt froh. Die Schuhe waren vollkommen verdreckt, genauso die Waden und die Schienbeine. Meine Hose und mein T-Shirt waren noch einigermaßen sauber, ich war glücklicherweise auch nicht in den Schlamm gefallen. Wir kamen bei der Finca Magdalena wieder an und warteten auf die beiden anderen Mädels, die uns 16:00 dort wieder abholen wollten. Ich genoss während der Wartezeit den wunderschönen Garten der Finca. Zurück in unsere Hospedaje war ich glücklich über die Dusche, auch wenn diese, wie bisher immer in Nicaragua, nur kaltes Wasser hat. Man gewöhnt sich irgendwie an alles.

Ja und dann fiel heute Abend der Strom aus im Ort und nur bei denen, die einen Generator haben, wie das Hotel neben an, ging alles ganz normal weiter. Wir aber saßen im Dunkeln.

Morgen fahre ich mit den Mädels wieder zurück nach Granada. Hasta mañana Birgit