Merida Tag 1 & 2

Gestern habe ich es ruhig angehen lassen, d.h. ich bin nur ein wenig durch die Stadt und über den Markt geschlendert und habe ein bisschen meine weitere Reise geplant.

In Merida fühlt sich wahrscheinlich jeder wohl, der es strukturiert mag. Die Straßen sind nummeriert. Straßen von Ost nach West haben ungerade Zahlen und Straßen von Süd nach Nord gerade Zahlen. Das Merken komplizierter Straßennamen entfällt damit ebenfalls.

Ich war gestern froh, dass die Erfahrung von vorgestern Abend mit den Schleppern wohl eher eine zufällige Häufung war. Gestern traf ich nur einen Hängematten Verkäufer. In Merida kauft man wohl die besten Hängematten. Da ich Zeit hatte und es mich ja auch interessierte, ließ ich ihn erzählen, was es für Unterschiede bei der Qualität der Hängematten gibt. Wichtig ist zum einen das Material Baumwolle oder Agave und zum anderen die Anzahl der Fäden pro Faden. Er bevorzugt Hängematten aus Agaven mit acht Fäden, dies ist die beste Qualität und scheinbar mögen die Moskitos diese Hängematten nicht und so bleibt der Hängematten-Nutzer von diesen verschont. Er selbst hat kein Bett, sondern schläft immer in der Hängematte, seine Frau schläft auch in der Hängematte aber ab und an auch in einem Bett.

Im Hostel wird vier Mal in der Woche am Abend auch ein Kochkurs angeboten, es werden nur die Zutaten bezahlt, man kocht zusammen und hat gleichzeitig ein Abendessen. Gestern kochten wir Fajitas. Ich dachte immer, wenn ich in Deutschland in einem mexikanischen Restaurant war, dass Fajitas eine Art von Tortilla ist, aber nein. Fajitas heißt eigentlich nur eine “kleines Stück” und gemeint ist dann ein Stück Hühnchen oder Gemüse. Wir machten also Tortillas, diesmal verwendeten wir statt frischem Mais Maismehl. Es kann auch Weizenmehl verwendet werden. Die Zubereitung war aber auch sehr simpel, es werden einfach gleiche Mengen von Wasser und Maismehl und etwas Salz zu einem Teig geknetet, daraus werden dann Tortillas geformt und gebacken. Dazu gab es eine Bohnensauce. Hier wurde einfach Wurst angebraten, diese könnte man in Deutschland durch etwas Hackfleisch ersetzen. Dazu wurde dann der Inhalt einer Dose Bohnen gegeben und alles ließen wir kochen und schmeckten mit Salz und Pfeffer ab. Damit war die Bohnensauce fertig. Eine Hühnerbrust schnitten wir in Stücke und legten sie in Lemonensaft mit einer kleingehackte Knoblauchzehe ein und ließen dies dann 20 Minuten stehen. Währenddessen schnitten wir eine Zwiebel, eine rote und eine grüne Paprika in Stücke. In einer Pfanne mit etwas Öl brieten wir die Hühnerbrust an und gaben dann die Zwiebel und die Paprika hinzu und köchelten das Ganze und schmeckten mit Salz und Pfeffer ab. Zum Essen füllten wir die Tortillas mit der Bohnensauce und mit dem Hühnchen-Gemüse.

Heute war ich in Uxmal. Dies ist eine große und bedeutende Maya-Stätte ca. 80 km südlich von Merida. Es fährt dorthin ein Bus der zweiten Klasse von der Firma Sur. Der Bus fährt 1:15 bis Uxmal. Ich wollte mit dem Bus 9:05 fahren. Am Busbahnhof traf ich auf vier andere Touristen, die Uxmal auch besuchen wollten. Uxmal liegt mitten in der Pampa. Es gibt dort zwar einige Hotels für die Besucher der Maya-Stätte aber sonst Nichts. Keine Stadt, keine Verkaufsstände für Lebensmittel, keine Bushaltestelle… Uns lies man am Abzweig zur Maya-Stätte Uxmal aus dem Bus steigen und der Bus fuhr weiter nach Campeche. Wir schauten uns dann Uxmal an und dies war wirklich sehr beeindruckend. Es war viel erhalten bzw. vieles war restauriert. Außerdem waren sehr viele Iguane, dass sind Leguane, auf dem Gelände. Kurz war mir da etwas unwohl, da sie mit ca. 60 cm Länge recht groß waren und weil ich nicht wusste, ob sie nur Pflanzen bevorzugen oder evtl. auch beißen würden. Nachdem geklärt war, dass sie für Menschen nicht gefährlich sind, war es für mich nur noch interessant, diese Tiere so nah und in so großer Anzahl zu sehen. Immer wenn es im Gras raschelte oder ich im Augenwinkel etwas weg huschen sah, war es ein Iguan. Ja und dann wollten wir wieder nach Merida zurück und da merkten wir, dass wir mitten in der Pampa sind. Es gab keine Minibusse, die uns vielleicht in den nächsten Ort bringen konnten. Wir wussten nur, dass 15:15 also in zwei Stunden der nächste Bus von Campeche nach Merida wieder vorbeikommt und ja wir mussten dann wirklich zwei Stunden warten. Hungrig und irgendwie auch geschafft, war ich dann 16:30 wieder in Merida.

Hasta mañana Birgit