Santiago de Cuba

Von Camagüey ging es mit dem Bus nach Santiago de Cuba. Die Fahrt dauerte ca.6 Stunden. Es war der Bus, der von Havanna nach Santiago de Cuba in 15 Stunden fuhr.

Das Casa particular “3 Ana” liegt mitten in der Altstadt nur wenige Straßen von der Kathedrale und der bekannten Treppe mit Blick auf die Altstadt entfernt. Von der Dachterrasse hat man einen Blick auf das Meer und die Kathedrale. Sehr schön. Warum “3 Ana”? Dies erfährt man spätestens bei der Vorstellungsrunde. Man stellt sich selbst vor “Soy Birgit” (Ich bin Birgit.) und die drei Besitzerinnen sagen jede nacheinander “Soy Ana”. Dies ist schon sehr komisch. Es ist die 81-jährige Mutter Ana-Ibis mit ihren ca. 50/55-jährigen Töchtern Ana-Maria und Ana-Christina. Ja und Männer gibt es in diesem Haus nicht.

Beim Frühstück gab es ein Gespräch über Zucker. Ich selbst zuckere sehr wenig, d.h. Tee, Kaffee, Yoghurt etc. esse ich stets ohne Zucker, d.h. mein Zuckerverbrauch ist sehr gering und wenn ich nicht gerade Kuchen backe, brauche ich mehr als ein Jahr, um ein Kilo Zucker aufzubrauchen. Ich bemerkte also, dass der Kaffee gesüßt ist und wollte den Kaffee für den nächsten Tag ungesühnt bestellen. Daraufhin erfuhr ich, dass dies ja schon die Variante für Ausländer ist, in der kaum (!) Zucker drin ist. Okay… Die Kubaner bekommen auf die Lebensmittelmarken 1,5 kg weißen und 1 kg braunen Zucker pro Monat (!) und pro Person (!). Meine Augen wurden immer größer als ich dies erfuhr. Dies sind bei einer dreiköpfigen Familie 7,5 kg Zucker pro Monat. Welch ein Wahnsinn! Und das Ganze wurde übertroffen von der Aussage “Und dies reicht nicht für einen Monat, da muss man zukaufen.” Ungläubiges Staunen war dann natürlich auch auf der Gegenseite, als ich von meinem Kilo Zucker erzählte und wie lange ich damit auskomme.

In Santiago de Cuba war es für mich zu warm, die Hitze lähmte mich. Ich hatte irgendwie keine Lust mir irgendetwas anzuschauen, also wurden es drei ruhige Tage mit einem Mini-Programm und ansonsten Dachterrasse mit Hörbuch und Blick auf den Hafen. Das Mini-Programm war der Besuch des Rum-Museums, ein kleiner Stadtrundgang und die mittägliche Besuche im Casa de la Trova, in dem um die Mittagszeit schon gute Live-Musik zuhören ist.

Hasta manana! Birgit