Von Muang Khua nach Nong Khiaw

In der Nacht hat es geregnet, vermutlich dadurch dauerte es heute etwas länger bis die Sonne die Wolken vertrieben hatte und blauer Himmel und Sonnenschein die Fahrt nach Nong Khiaw begleitete.

9:30 sollte das Boot auf dem Fluss Nam Ou nach Mong Khiaw losfahren. Ich frühstückte in einem kleinen Restaurant, ging auf dem Markt ein paar Früchte für die Bootsfahrt kaufen und war dann 9:00 am Ticketverkauf. Der Ticketverkauf öffnet 8:30 und der Ticketverkäufer hatte allen interessierten Mitreisenden gesagt, dass sie 9:00 da sein sollen. Ich weiß aber nicht warum. Wir waren dann ein Laote und 12 Touristen aus Kanada, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Russland, Ungarn und Deutschland, die mit dem Boot nach Nong Khiaw fahren wollten. Die Fahrt kostete 120.000 Kip also ca. 12 Euro und war, um dies schon vorweg zu nehmen, sehr schön aber bei weitem nicht so komfortabel wie die Fahrt auf dem Mekong. Wir fuhren 9:45 los. Es war ein sehr kleines Boot und es gab keine Sitze, sondern an der Backbord- und Steuerbord-Seite jeweils nur ein Brett zum Sitzen. Klar war, dass das über fünf Stunden recht unbequem werden konnte und auch wurde. Die Fahrt führte durch zwei verschiedene Landschaften. Zum Beginn war rechts und links Wald, später waren es Karstfelsen, die das Landschaftsbild prägten. Diese waren sehr interessant. Ab und an hielten wir an, Einheimische stiegen aus oder ein. So unseren ersten Mitfahrer, der stieg an einer Goldwaschanlage aus. Solche haben wir ab und an auf der Fahrt gesehen. Dies sind größere Boote, die mit einer Baggeranlage ausgerüstet sind. Diese heben den Sand aus dem Fluss, der dann auf dem Boot gewaschen wird, wobei winzige Goldpartikel in Matten hängenbleiben. Diese Goldpartikel werden meines Wissens mit Quecksilber zu einem Goldklumpen zusammengefügt. Ich hoffe, dass das Quecksilber hier nicht danach im Fluss landet. Irgendwann stieg auch ein Mönche zu, der uns die ganze Fahrt über genau beobachtete, was ich wiederum hinter meiner Sonnenbrille auch mit ihm tat. Vom Ufer winkten uns Kinder und Erwachsene zu und manchmal sah man einfach nur erstaunte Gesichter in Richtung unseres Boots. Die Menschen beginnen, nun zu Beginn der Trockenzeit auch die Ufer des Flusses als Acker zu nutzen. Als ich auf dem Mekong gefahren bin, habe ich gesehen, dass sie sogar die Sandbänke für den Ackerbau nutzen. Dort pflanzen sie wohl Erdnüsse an. Wir sahen auch wieder die schwarzen und die weißen/rosanen Wasserbüffel, ab und an sah ich heute einen Reiher und vermutlich auch einen Eisvogel mit seinem blau-weißen Federn mit dem orange bzw. rot am Kopf. Eine Libelle hielt sich recht lang trotz des Fahrtwindes am Boot fest und ich habe tolle Fotos machen können.

Die ersten Touristen verließen das Boot in Muang Ngoi Neua, vom Fluss aus betrachtet ein nettes Örtchen. Ich und andere fuhren bis zum Zielort der heutigen Fahrt bis nach Nong Khiaw. Wir kamen 14:45 an. Ich habe eine Hütte im Sengdao Chittavong Guesthouse für eine Nacht und diesmal ohne Internet. Den Nachmittag verbrachte ich mit einer Französin, wir schlenderten etwas durch den kleinen Ort. Zuerst auf der Ostseite des Flusses und dann über die Brücke zur Westseite, u.a. vorbei an zwei Festen. Feste habe ich schon ab und an gesehen. Dazu werden mitten auf der Straße Tische und Stühle und große Zelte gestellt. Bisher gab es da immer ein großes Mittagessen, danach saßen die Leute zusammen und am späten Nachmittag wurde alles schon wieder abgebaut. Um welche Art von Fest es sich handelt, weiß ich aber nicht. Wir trafen auch auf einen geländegängigen Bus, der ein Nummernschild aus Großbritannien hatte. Ich sprach den Fahrer an. Dies ist eine organisierte Reise von Großbritannien nach Australien über Land und die Fahrt bis hier nach Laos dauerte 4 Monate und wird weitere zwei Monate nach Australien dauern. Die Reisenden haben alle die vollen sechs Monate gebucht. Wahnsinn. Da kann man nur hoffen, dass sie sich alle miteinander vertragen.

Da ich so gern Boot fahre, war dies heute wieder richtig toll für mich, obwohl ich und alle anderen Mitreisenden am Ende nicht mehr wussten, wie wir uns setzen sollten. Der Hintern und die Beine taten recht weh, aber der nachmittäglich Spaziergang war dann genau das richtige Gegenmittel. Apropos Schmerzen… Die Matratzen sind weiterhin hauptsächlich hart und demzufolge schmerzt mein Rücken eigentlich jeden Morgen. Ich faltet mittlerweile jeden Tag alle verfügbaren Decken und versuche so das Liegen erträglich zu machen. Häufig gelingt dies.

Bis Morgen Birgit