Bremervörde – Itzehoe

Die Elbe scheint kein Fluss zu sein, sondern ein Meer.

In Bremen habe ich ein wenig meine Route geändert. Eigentlich wollte ich nur etwas nördlich von Hamburg mit der Fähre über die Elbe fahren, aber nun habe ich mich entschieden, die Fähre von Wischhafen nach Glücksstadt zu nehmen. Das ist viel weiter nördlich und die Idee war, dass ich nun auch einmal sehe, wie breit die Elbe kurz vor der Mündung in die Nordsee ist. Also habe ich mich gestern Abend etwas damit beschäftigt, wie ich fahren könnte, ohne die ganze Strecke neben der Landstraße zu verbringen. Das habe ich geschafft und habe eine richtig schöne Strecke für heute zusammengestellt.

Ich bin heute Morgen in Bremervörde gestartet, bin dann entlang des Oste-Radwegs gefahren bis nach Osten, was sehr schön war. In Osten wollte ich eigentlich mit der Schwebefähre über die Oste übersetzen, aber das hat leider nicht geklappt. So fuhr über die Landstraße bis nach Wischhafen, nahm die Fähre über die Elbe und fuhr dann noch bis nach Itzehoe.

Ich muss fast nicht erwähnen, dass die Sonne schien und keine Wolke am Himmel war. Oder?

Der Oste-Radweg war wie eine Entdeckung. Man sah die Oste zwar nicht bzw. selten, weil der Radweg hinter dem Deich war, aber auf den Wiesen neben dem Deich sah ich viel und das war richtig toll. Gänsefamilien z.B. Weißwangen- oder Graugänse sehe ich immer wieder schon seit Tagen, so auch heute. Heute sah ich auch einen Fasan mit seinem Küken. Einen Hasen, der sich ganz platt auf die Wiese drückte, um nicht gesehen zu werden. Weidende Schafe auf dem Deich, die nur kurz den Kopf hoben, um zu prüfen, was die Radfahrerin da macht, Graureiher, Störche, Rehe, Hasen etc. Außerdem war während der Fahrt oft ein Kuckuck zu hören.

Immer wieder gab es Schöpfwerke am Deich. Ich passierte gerade eines dieser Schöpfwerke und sah noch im Augenwinkel, dass da etwas war, was ich noch nie gesehen hatte: 3 junge Turmfalken hockten in und vor einer Bruthilfe. Sie waren schon klar, als Falken zu erkennen. Das musste ich mir näher anschauen. Viel Zeit verbrachte ich aber nicht direkt vor der Bruthilfe, die Altvögel näherten sich, aber kamen nicht zu den Jungen, sondern drehten ab, und die Jungen schauten immer nach oben. Sie hatten wohl Hunger. Also nur schnell geschaut und dann die Falken wieder allein gelassen. Am nächsten Schöpfwerk gab es auch eine Bruthilfe. In dieser saßen auch 3 junge Falken, aber sie waren noch einige Tage jünger und noch jeder ein Federknäul.

Wie oben schon geschrieben, wollte ich in Osten die Oste mit der Schwebefähre überqueren. Es ist eine historische Schwebefähre, die nicht immer fährt und so hat es mit meiner Überfahrt leider nicht geklappt. Das wäre schon interessant gewesen. Also fuhr ich auf der Landstraße, die die Oste unweit auch überquert.

In Wischhafen startet die Fähre über die Elbe. Schon etwa 1,5 km vor der Fähre stauten sich die Autos. Ich fuhr mit meinem Fahrrad bis ganz nach vorn an der Autoschlange vorbei. Gerade legte eine Fähre ab, aber die nächste Fähre war schon fast da. 4 Fähren habe ich insgesamt gezählt. Die Fähren sind gar nicht so groß und so können nur begrenzt viele LKWs und Wohnmobile pro Fahrt mitgenommen werden, deshalb stauen sich auch die großen Autos so weit. Die Wartezeiten sind wohl regelmäßig über eine Stunde. Die Alternative wäre die Fahrt über Hamburg, was so grob 140 km sind.

Auf der Fähre sah ich ein Auto mit Esslinger Kennzeichen. Das Ehepaar kam aus Mettingen und macht in Niedersachsen und Schleswig-Holstein regelmäßig Urlaub.

Die Elbe ist an der Stelle 3,5 km breit und die Fahrtroute ist 4,5 km lang und die Fährüberfahrt dauert ca. 45 Minuten. Ich fand es toll, über die Elbe zu schippern. Wobei die Elbe hier eher wie ein Meer wirkt und weniger wie ein Fluss.

Bei Glücksstadt ist die Anlegestelle der Fähre am Ostufer der Elbe. Ich fuhr entlang des Deiches Richtung Norden und passierte einige wunderschöne reetgedeckte Häuser. Auf dem Deich machte ich eine längere Mittagspause, denn ich wollte ja noch die ganz großen Schiffe sehen. Von der Fähre hatte ich zwei große Containerschiff gesehen und nahm eigentlich an, dass eins nach dem anderen die Elbe rauf oder runter fährt. Dem ist nicht so. Ich musste eine Weile warten, bis ein Containerschiff die Elbe hinauf fuhr.

Dann fuhr ich über kleine Straßen nach Itzehoe. Nachdem ich mich von der Fahrt erholt hatte, erkundete ich die Stadt zu Fuß. Sie ist eine der ältesten Städte von Schleswig-Holstein, aber ehrlich gesagt, gesehen habe ich das nicht.

Karte

Iris am Vörder See
Drei junge Falken vor der Bruthilfe
Drei junge Falken in der Bruthilfe
Margeriten am Deich
Elbfähre bei Wischhafen
Ausfahrt vom Fährableger bei Niedrigwasser
Ein Meer? Nein die Elbe.
Der Deich an der Elbe bei Glücksstadt
Noble Wohngegend hinterm Deich
Ein Containerschiff auf der Elbe