Atlantiküberquerung – Tag 1

Frühstücken, Rucksack packen, warten… dies war der Vormittag. Ich war recht froh, dass trotz der Einkäufe ich all meine Sachen in meinen Rucksack packen konnte. Ich habe ja einen 50l + 10l Rucksack. Die zusätzlichen 10l habe ich die letzten Monate nicht mehr benötigt, aber jetzt sind die 10l auch ausgefüllt. Bisher hatte mein Rucksack 15kg, na dies wird er jetzt auch überschreiten. Aber jetzt am Ende meiner Reise ist dies auch nicht mehr so wichtig.
Auf mich wartete heute die Queen Mary II, um mich und viele andere Passagiere nach Europa zu bringen. Die Queen Mary II ankert hier in New York im Brooklyn Cruise Terminal. Dieses ist etwas südlich der Brooklyn Heights gegenüber der Südspitze von Manhattan. Meine Check-In-Zeit war auf 13:00 angesetzt. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich mit der U-Bahn nach Brooklyn brauchen würde. Ich machte mich ca. 11:30 vom Hostel auf den Weg zum Terminal. Ich nahm die U-Bahn und wählte den Expresszug bis nach Brooklyn. Bis zum Brooklyn Cruise Terminal gibt es keine U-Bahn. Ich hätte mit dem Bus weiterfahren können, aber dies wäre auch nicht direkt gewesen. Ich nahm also ein Taxi bis zum Terminal. Die Queen Mary II war gar nicht so groß, wie ich es erwartet hatte. Ich hatte bisher nur Bilder von der Queen Mary II im Hamburger Hafen gesehen und darauf sah sie riesig aus. Ich denke aber, dass sie nur deshalb nicht so riesig wirkte, weil hier die Umgebung sehr weitläufig und nicht so eng wir im Hamburger Hafen ist. Sie ist nämlich riesig. Der Check-In ging recht schnell. Es gab überraschenderweise keine offizielle Ausreisestelle und so habe ich in meinem Pass jetzt gar keinen Ausreisestempel. Ich hoffe, dass dies später keine Probleme machen wird. Die Passagiere hatten unterschiedlichen Check-In-Zeiten und so war kein Andrang bei meinem Check-In. Ca. 12:45 war ich in meiner Kabine. Recht geräumig und angenehm. Ich habe die zweitgünstigste Kabine. Die günstigsten Kabinen sind Innenkabinen in der 5. und 6.Etage. Meine Kabine ist ebenfalls eine Innenkabine, aber in der 10. Etage und dort relativ weit vorn im Schiff. Die ganze Überfahrt kostet mich ungefähr so viel wie ein First Class Flug nach Europa. Sicher nicht günstig, aber es wird wohl meine einzige Kreuzfahrt dieser Art in meinem Leben sein. 
Ich bin dann zuerst auf Erkundungstour durch das Schiff gegangen. Ich begann in der 12.Etage und habe bis zur dritten Etage alle Etagen erkundet und hatte das Gefühl einige Kilometer gelaufen zu sein. Es gibt mehrere Schwimmbäder, Sonnendecks, einen Fitnessklub, einen Spa- und Wellnessbereich, ein Theater, ein Kino, mehrere Restaurants und Bars, eine Bibliothek, ein Casino und diverse Läden. Das meiste ist nicht unbedingt nach meinem Geschmack eingerichtet, aber ich weiß, dass ich meinen Geschmack auch nicht mit der Allgemeinheit teile. Die Flure auf den Decks mit den Kabinen sind sehr lang und im Innenbereich ist es nicht einfach, die Orientierung zu bekommen. Es gibt vier Treppenhäuser und zur Unterstützung der Orientierung sind diese in unterschiedlichen Farben gehalten. Außerdem gibt es an jedem Aufgang eine Skizze des Schiffes und des aktuellen Decks, so dass man immer schauen kann, wie man laufen muss. Ich weiß jetzt schon, dass der kürzeste Weg zu meiner Kabine durch das rote Treppenhaus führt. 
Ganz schlecht ist, dass es ein Restaurant gibt, welches den ganzen Tag geöffnet hat und in welchem mehrere Büffets sind mit warmen und kalten Speisen, Kuchen, Kaffee und Getränken und einem Eisautomaten. Schlecht ist dies, weil ich ganz stark vermute, dass ich da häufiger Gast sein werde, um mir ein süßes Stückle oder ein Eis zu holen. So war es nämlich heute schon, denn bisher hat dort alles recht gut geschmeckt. 
Meine Mitreisenden sind größtenteils alte oder mittelalte Paare. Es gibt ein paar Familien mit Kindern und ein paar Haustiere, die auch mitreisen. Bisher habe ich vier Hunde gesehen. Wenn man die Gänge entlang läuft, muss man etwas Zeit mitbringen, da einige der älteren Herrschaften nicht mehr ganz so gut zu Fuß sind. (Dies war nicht gelästert, dies war nur eine Feststellung.)
16:00 gab es die Sicherheitsunterweisung aller Passagiere und kurz nach 17:00 legten wir ab und verließen New York. Und genau diese Fahrt raus aus dem Hafen von New York und vorbei an der Freiheitsstatue war irgendwie schon immer in meinem Kopf, dass ich dies einmal erleben möchte. Dies war dann auch der Grund, warum die Schifffahrt zurück nach Europe in New York starten sollte. 
Jetzt bis ich mal auf die nächsten Tage gespannt. Bis morgen Birgit