Trondheim

Ein Tag Stadt ist genug, also heute ein Wandertag.

In dem Vandrerhjem, in dem ich übernachte, sind viele Deutsche und auch viele Wanderer, die einen der Sankt Olavswege gelaufen sind. In der Jugendherberge teilen sich in meiner Etage drei Doppelzimmer eine Küche und ein Bad. Es ist alles sehr nett gemacht. Jedes Zimmer ist nach einer Stadt benannt. Ich wohne in Buenos Aires. Außerdem gibt es in der großen Gemeinschaftsküche Kaffee und Tee kostenlos. Das ist natürlich sehr clever, da kostenlose Getränke die Leute anzieht und damit in dem Raum auch Kommunikation stattfindet.

Ich habe mich heute für einen Wandertag entschieden und habe mir ein 24-Stunden-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr für 11 Euro gekauft. Ich fuhr mit dem Bus in Richtung Westen und bin auf den 286 m hohen Våttakammen gelaufen. Der Weg führte durch urigen Wald. Von oben hatte ich eine gute Sicht auf die Stadt und auf den Fjord. Dann lief ich auf den 416 m hohen Geitfjellet. Von dem Berg war die Sicht auf den Fjord noch besser. Auf dem weiteren Weg zum kleinen Stausee Kobberdammen ging es durch sumpfiges Gebiet, das aber recht trocken war. An einem Regentag sollte man diesen Weg nicht benutzen, da würde man schon arg versinken. Am See entlang ging es dann schon wieder langsam bergab. Hier wunderte ich mich, dass mitten im Wald Straßenlaternen standen. Mir wurde dann aber klar, dass diese breiten Wege im Winter Loipen sind und dass die Loipen wohl beleuchtet sind. Ich lief den Berg hinab bis zum See Lianvatnet. An dem See ist die Endhaltestelle einer Straßenbahn, die alle 30 Minuten ins Stadtzentrum fährt. Also fuhr ich mit der Straßenbahn dann auch in 20 Minuten ins Stadtzentrum. Die Fahrt ist sehr schön, weil man von verschiedenen Höhen Blicke auf die Stadt hat.

Kurz bevor ich in die Straßenbahn stieg, erhielt ich eine SMS von der Fahrradwerkstatt mit der Nachricht, dass mein Fahrrad fertig ist und ich es abholen könnte. Das war ja ein Timing. Also lief ich von der Straßenbahn direkt zur Fahrradwerkstatt. Sie hatten einen Service gemacht und wie gestern schon angedeutet, auch die Kette getauscht.

Und falls jemand mal einen Fahrrad-Service in Trondheim benötigt, dann hier schauen: https://www.sykkelbua.com

Die Webseite der Fahrradwerkstatt und andere Webseiten sind nur auf Norwegisch, aber das muss nicht abschrecken. Text der Webseite in den Google Translator kopieren und schon kennt man den Inhalt der Webseite.

Die Fahrradwerkstatt ist in der Nähe der alten Stadtbrücke, von der man diesen wunderbaren Blick auf die alten bunten Speicherhäuser hat.

Bei der alten Stadtbrücke ist auch ein Fahrrad-Aufzug, der einzige seiner Art in der Welt. Er ist gerade außer Betrieb, aber immer ist er umringt von Menschen, die staunend vor dem Aufzug stehen und die Anleitung lesen, wie man mit dem Fahrrad und diesem Aufzug den Berg hinauf kommt. Ich habe den jungen Mann in der Fahrradwerkstatt auf den Aufzug angesprochen. Er meinte, es wäre ein wenig Geschicklichkeit, die richtige Stehposition von Menschen und Fahrrad sowie ein wenig Übung notwendig, dann würde die Fahrt den Berg hinauf gut gehen. Grob gesehen funktioniert der Aufzug wohl so: Die Position von Fahrrad und Mensch ist ähnlich der Standposition an der Ampel: rechter Fuß auf dem Boden, linker Fuß auf der Pedale, Fahrrad leicht schräg nach rechts geneigt. Bei dem Aufzug steht der rechte Fuß nicht auf dem Fußboden, sondern auf dem Plateau des Aufzugs. Dann drückt man einen Knopf und das Plateau bewegt sich in einer Schiene nach oben. Damit bewegen sich auch der Mensch und das Fahrrad nach oben. Das hätte mich schon interessiert, ob das wirklich gut funktioniert. Mehr Infos auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradlift

Morgen fahre ich weiter und Trondheim wird mir in guter Erinnerung bleiben. Hier hat es mir sehr gut gefallen.

Karte

Blick auf Trondheim
Im Wald auf dem Weg zum Våttakammen
Auf dem Geitfjellet
Am See Kobberdammen
Blick von der alten Stadtbrücke
Der Fahrrad-Aufzug