Sjøtun – Tromsø

Nach 8 Wochen und 3.500 km Tromsø erreicht

Die Nacht am kleinen Schiffsanleger war gut. Es regnete gefühlt die ganze Nacht, obwohl ich es gar nicht wirklich sagen kann, da ich super geschlafen habe. Ich wachte für meine Verhältnisse spät auf, nämlich 7:00 Uhr. Schön war, dass es nicht mehr regnete. Ich schaute aus dem Zelt, sah zwar noch dicke graue Wolken, aber die Sonne zeigte sich nach und nach immer mehr. Das Zelt baute ich sogar im Trockenen ab.

Ich fuhr am Kattfjord entlang und den Anstieg zum Kattfjordeidet. Das ist ein Hochtal, was zum Wandern einlädt, in dem ich selbst schon gewandert bin und in dem im Winter Skitourengänger unterwegs sind.

Vermutlich aufgrund der Straßensperrung war wenig Verkehr auf der Straße und gefühlt hatte ich das Hochtal für mich alleine. Ich stoppte hier und da für ein Foto. Ich sah u.a. auch fleischfressende Pflanzen, Sonnentaugewächse.

Dann war es nur noch die Abfahrt aus dem Hochtal, eine kurze Fahrt entlang der Fjorde und ich war am Flughafen in Tromsø. Unglaublich! Bisher war ich hier immer nur mit dem Flieger angekommen und nun nach acht Wochen Radfahren bin ich mit dem Fahrrad hier.

Vom Flughafen hat man eine wunderbare Sicht über einen Fjord hin zu den schneebedeckten Bergen. Die Sonne schien bei blauem Himmel.

Langsam fuhr ich Richtung Zentrum. Dann hörte ich ein Geräusch und fragte mich, was es sei. Jetzt weiß ich, dass es wohl eine Fahrradklingel war.

Plötzlich schoss ein Fahrradfahrer rechts und sehr nah an mir vorbei. Ich erschreckte mich so sehr, dass ich stürzte. Der rasende Fahrradfahrer hielt nicht. Idiot! Aber ich hatte Glück weder dem Fahrrad noch mir ist etwas passiert. Am Fahrrad sieht man gar nix und ich habe ein paar Hautabschürfungen und vielleicht werde ich morgen den einen oder anderen blauen Fleck haben. So ein Idiot! Zwei Frauen hatten die Situation beobachtet und erkundigte sich nach meinem Befinden und wollten helfen. Das tat mir sehr gut. Mit ihnen unterhielt ich mich kurz.

Ich überlegte, ob ich den rasenden Fahrradfahrer anzeigen soll, aber er war so schnell, dass ich ihn nicht einmal beschreiben kann. Ich würde gern das Wort mit A benutzen, aber ich bin anständig und sage nur Idiot…

Ich fuhr weiter und traf das ältere Ehepaar aus Nürnberg wieder. Wir brauchen uns, glaube ich, gerade nicht voneinander verabschieden und uns eine gute weitere Reise wünschen, wir treffen uns seit Tagen eh immer wieder. Für heute Abend haben wir uns im Blå Rock Café verabredet.

Ich werde drei Nächte in Tromsø bleiben. Ich bin schneller als mein Zeitplan und meine 13 Puffertage habe ich auch noch. Ich kann nun bummeln.

Ich habe meine Rückfahrt schon gebucht und erkundigte mich heute, ob ich diese eventuell nach vorn verschieben könnte. Ich erhielt die Auskunft, dass meine Buchung wegen einer Aktion so günstig war, dass der Angestellte mir empfahl, nicht zu verschieben. Ich würde den dreifachen Preis zahlen.

Für die Tage habe ich ein kleines Apartment, das erstaunlicherweise gar nicht so teuer ist. Ich bezog das Apartment, aß etwas und wusch die gesamte Wäsche. Später ging ich in das etwa 200 m entfernte Stadtzentrum. Dort traf ich unter anderem die zwei Schweizerinnen wieder.

Nun ist Ausruhen angesagt.

Karte

Im Kattfjordeidet
Ein Sonnentaugewächs
Blick über den Fjord von der Sandnesssund-Brücke
Blick vom Flughafen Tromsø über den Fjotd
Das moderne Bibliotheksgebäude von Tromsø