Tromsø

Ein Museumstag

Noch zu gestern: sechs Radfahrer Richtung Nordkap trafen sich im Blå Rock Café und hatten einen schönen Abend miteinander. Ich fand es überraschend, dass das Blå Rock Café relativ leer war, entweder es lag am Montagabend, vielleicht aber auch an den Bierpreisen oder daran, dass es in Tromsø mehrere Pubs gibt. Das Glas Bier kostete 86 NOK, das sind circa 7,60 €.

Ich schlief wunderbar im weiß bezogenen Bett meines Apartments, dass nahm ich nach drei Tagen wild zelten besonders wahr. Heute Morgen frühstückte ich gemütlich. Die Sonne schien heute nicht. Sie versteckte sich hinter grauen Wolken, die tief über dem Fjord hingen und ab und an auch Nieselregen brachten. Das Wetter empfahl heute eindeutig, ins Museum zu gehen.

Zuerst ging ich ins Polarmuseum. Mehr Infos hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Polarmuseum

Im Polarmuseum erfuhr ich viel über die Eroberung der Arktis und den Tierfang. Es ging um Robben-, Eisbär- und Tierjagd im Allgemeinen in der Arktis. Das war nicht immer einfach anzuschauen oder zu lesen, aber das ist die Historie die Region. Hier lebte man Jahrhunderte lang hauptsächlich von der Robbenjagd. Auch über die Expeditionen von Roald Amundsen und Fritjof Nansen wurde ausführlich berichtet.

Roald Amundsen wurde nicht in Tromsø geboren, aber viele seiner Expeditionen oder Aktivitäten starteten von hier. Man findet ihn im Museum, an einer Hauswand und es gibt mindestens zwei Statuen von ihm in Tromsø.

Nach dem Museum hatte ich schon wieder Hunger auf ein Mittagessen, also ging ich in mein Apartment und aß zu Mittag. Dann wollte ich in das Aquarium „Polaris“, aber in dieses strömten gerade die Menschenmassen. Ich entschied mich gegen das „Polaris“ und ging stattdessen in das direkt danebenliegende Museum über das Schiff „M/S Polstjerna“.

Die „M/S Polstjerna“ ist ein altes Robbenfänger-Schiff, dass von 1949 bis 1981 in 33 Jagdsaisons aktiv war. Nun ist es ein Museum. Begleitet von einem Audio-Guide kann man in alle Räume des Schiffes gehen, kann die Enge des Schiffes erfahren, kann überlegen, wie die Menschen auf diesem Schiffen gelebt haben und erfährt natürlich auch etwas über die Jagdmethoden, die grausam waren. Hier ist der Audio Guide: https://webapp.unifractal.com/space/912

Neben den Informationen zu dem Schiff gab es auch Informationen zu den Inuit, bei denen Roald Amundsen und auch Fritjof Nansen gelebt haben und von denen sie viel für ihre Polarexpeditionen gelernt haben.

Ein wenig ging es auch um die Arten von Eis. Eis ist nicht gleich Eis. Hier dazu eine Aufzählung in Englisch: „Ice, grease ice, grease ice belt, first-year ice, new ice, ice floe, ice raft, iceberg, ridged pack-ice, multi-year ice, second-year ice, freshwater ice, drift ice, last year’s ice, ice under pressure, glacier ice, old sea ice, pack-ice belt, brash ice, ice-foot, ice field, ice belt, ice tongue, ice jam, ice breccia, level ice, hummock, ram, sastrugi, ice wall, ice stream, ice island“

Beide Ausstellungen haben sich super ergänzt und waren sehr informativ.

Nun bin ich vollgestopft mit Informationen und muss das alles erst einmal verarbeiten.

Wolken hingen tief über Tromsø – Die Eismeer-Kathedrale auf der anderen Seite des Fjordes
Roald Amundsen an einer Hauswand
Das Schiff „M/S Polstjerna“ in seinem Glashaus
Das Glashaus mit dem Schiff „M/S Polstjerna“