Svensby

Fußsohlen-Massage gratis

Heute war ich wieder wandern. Etwa 15 km von Svensby entfernt Richtung Norden gibt es eine Wanderung zu dem See Blåsvatnet, die stand heute auf meinem Plan.

Im Gegensatz zur letzten Nacht habe ich diese Nacht wunderbar geschlafen. Kurz vor 7:00 Uhr wachte ich auf, frühstückte, packte meine Sachen und fuhr mit dem Fahrrad Richtung Norden. Es war noch bewölkt, aber die Berge waren sichtbar und ab und an schaute die Sonne auch schon heraus. Im Laufe des Tages wechselte leichte Bewölkung und etwas stärkere Bewölkung immer wieder ab.

Ich erreichte den größten See der Lyngenalpen, den Jægervatnet, bog Richtung Wanderparkplatz für den Blåsvatnet ab und sah einen Elch im Birkenwäldchen. Er stand nicht weit von der Straße im Wald, aber er ging relativ schnell, nachdem ich angehalten hatte, tiefer in den Wald und war bald verschwunden. Um es vorweg zu nehmen, auf der Rückfahrt nach der Wanderung sah ich nicht weit entfernt von dieser Stelle wieder einen Elch. Ich vermute, dass ich denselben Elch heute zweimal sah. Ich freute mich, denn seit den Tagen vor Bodø hatte ich keinen Elch mehr gesehen.

Der Wanderparkplatz für den Blåsvatnet ist relativ groß. Einige Wohnmobile und Zelte standen über Nacht hier. Nach der Wanderung war der Parkplatz voll. Obwohl es nur ein Parkplatz ist, habe ich schöne Erinnerung an ihn, denn erst im März standen wir hier, sahen und fotografierten Polarlichter.

Zum Blåsvatnet sind es ca. 4,5 km. Der Wanderweg war am Anfang breit und mit Holzsplittern bedeckt, um die Vegetation zu schützen. Dann wurde er steinig und dann noch steiniger. Der Blåsvatnet ist ein Gletschersee. Der Wanderweg führt da entlang, wo früher der Gletscher war bzw. wo das Wasser des Gletschers in Richtung Meer abfloss. Viel Geröll wurde dabei von den Bergen Richtung Meer gebracht und über dieses Geröll führt der Wanderweg. Mit Barfußlaufschuhen war zwar alles gut machbar, aber ich spürte jeden Stein. Gestern lief ich über weichen Waldboden und heute über die Steine. Das war eine Fußsohlen-Massage der besonderen Art.

Der Weg zieht sich etwas. Schon am Parkplatz sieht man den Gletscher, aber weiß noch nicht, dass der See wirklich direkt darunter ist. Hat man eine höhere Ebene in der Landschaft erreicht, sieht man schon die nächste Ebene und hat man diese erreicht, sieht man wiederum die nächste etc.. Es ist ein wenig, als würde der Weg nie enden wollen. Aber der Weg ist wunderschön. Obwohl man durch Geröll läuft, sieht man viele kleine Pflanzen, die blühen.

Irgendwann erreichte ich den See dann doch und er hat ein Blau, was unbeschreiblich ist.

Ich lief noch etwas weiter Richtung Gletscherfluss, nahm dann ein Vesper ein, genoss die Landschaft und lief irgendwann wieder zurück. Da ich Zeit hatte, machte ich einige Fotos der winzigen Blüten, die kaum 3 mm groß sind und auch von einer Spinne. Die Spinnen hatte ich erst gar nicht gesehen, bis mir auffiel, dass zwischen den Steinen immer wieder Spinnennetze hingen. Da ich die Spinnen erst nicht wahrgenommen hatte, habe ich vermutlich ein oder zwei Netze auch zerstört. Später ging ich vorsichtiger und auch um die Netze herum. Eine Spinne brachte sich vor mir gerade in Sicherheit auf einem Stein und war auf dem diesem fast nicht mehr zu erkennen, aber ich habe sie fotografiert. Sie ist wahrscheinlich keinen Zentimeter groß, aber wunderschön.

Da ich früh dran war, waren noch nicht so viele Menschen am See. Auf dem Rückweg traf ich aber einige Wanderer und Wandergruppen, die zu dem See gelaufen sind. Der See mit seiner Farbe ist halt bekannt und ein beliebtes Motiv zum Fotografieren.

Auf dem Wanderparkplatz vesperte ich noch einmal, stieg aufs Fahrrad, sah den Elch, wie vorhin schon erwähnt, und fuhr wieder 15 km nach Svensby zurück.

Der Rest des Tages stand unter dem Motto „Ausruhen“.

Karte Fahrrad

Karte Wanderung

Kurz nach dem Wanderparkplatz, Blick auf den Gletscher
Der Blåsvatnet – mein Vesperplatz
Blick zurück zum Blåsvatnet
Alpen-Pechnelke (?)
Schwarze Krähenbeere (?)
Alpenscharte (?)
Alpen-Hornkraut (?)
Heidekraut (?)
Gewöhnliches Katzenpfötchen (?)
Teufelsklaue (?)
Die niedrige Pflanze, die oft die Landschaft bedeckt, ist eine Birkenart, die nicht sehr hoch wird.
Die Spinne
Blick über den Jægervatnet auf die Berge der Lyngenalpen
Die Berge der Lyngenalpen