Von San Pedro de Atacama nach Socaire

Heute haben wir nun das Auto gemietet. Es ist ein Mitsubishi, der wie ein VW-Bus aussieht und der ganz einfach ausgestattet ist. Es gibt Kochgeschirr, einen Campingtisch und Campingstühle für draußen, ein Waschbecken mit Wasserpumpe, eine kleine Herdplatte, die mit einer kleinen Gasflasche betrieben wird und innen gibt es zwei Sitzbänke und einen Tisch. Dies kann dann zum Bett angebaut werden. Es gibt drei Matratzen, zwei Schlafsäcke, zwei Kopfkissen und drei zusätzliche Decken. Das Auto heißt “Pablo Neruda” und ist außen ganz farbig bemalt und hat Sprüche außen an den Autoseiten. Wir müssen diese Sprüche noch übersetzen, denn irgendwie lachen die Leute immer, wenn sie uns sehen. Ich denke aber, dass es Gedichte von Pablo Neruda sind. Wir haben das Auto nun für sieben Tage gemietet und bezahlen 325.000 Chilenische Peso, dies sind 430 Euro. Das Ganze geht durch zwei und wir sparen uns in den nächsten Tagen die Touren und die Übernachtungen. Ca. 10:30 haben wir das Auto vorm Hostel erhalten. Zuerst waren wir tanken. Ein voller Tank kostet 33.000 Chilenische Peso, dies sind 44 Euro. Danach ging es in den Supermarkt. Bis auf Salz war nichts im Auto. Hier in San Pedro gibt es keinen großen Supermarkt, wir sind also in einen kleinen Minimarkt gegangen, den uns Juan Pablo vom Hostel empfohlen hatte. Er meinte dort könnten wir alles kaufen, was wir brauchen. Als wir vom hellen Tageslicht in den kleinen Laden kamen, hätte ich nicht gedacht, dass dies stimmt, aber nach dem wir in alle Ecken und Regale geschaut hatten, hatten wir alles, was wir brauchten. Dann aßen wir noch ein gebratenes Huhn und in diesem kleinen Restaurant sah ich ein Schild, dass Überfälle nicht erlaubt sind. Das Schild gilt sicher auch für Valparaiso, dies hätte ich dem Typen sagen sollen, der meine Handtasche unbedingt haben wollte…

Wir fuhren in Richtung Süden zu den Seen Laguna Miscanti und Laguna Meñique auf dem Hochplateau. Diese liegen ca. 110km südlich von San Pedro de Atacama. Die Landschaft veränderte sich. Es gab irgendwann gar keine Grasbüsche mehr und es wurde alles noch ebener, dann gab es irgendwann wieder Grasbüche. Wir fuhren durch zwei kleine Ortschaften durch und sahen auch vereinzelt Häuser in diesem endlosen Nichts. 16:00 kamen wir bei den Seen an und es war Bilderbuchwetter und -licht. Genial. Wunderschön. Es war sehr kalt. Mit zwei Fleecejacken übereinander war es ok. Die beiden Seen liegen etwas abseits der Hauptstraße. Auf dem Weg zurück zur Straße sahen wir Vicuñas, die wie Guanacos aussehen. Und wir sahen Nandus und zwei Füchse. Sehr schön. Die Sonne ging schon langsam unter und wir mussten uns einen Stellplatz für die Nacht suchen. Am liebsten wären wir ja bei den Seen geblieben, aber diese liegen im Nationalpark und da darf man nicht über Nacht stehen, außerdem wird es dort über Nacht sehr kalt. Die Seen liegen sehr hoch. Wir fuhren zurück zum Ort Socaire, der liegt auf 3260m. Dort fanden wir in der Nähe der Straße aber trotzdem etwas Abseits und hinter einem alten Container einen guten Platz. Der Mond ging auf und da fast Vollmond ist, hatten wir ein Extralicht. Ein heißer Tee und ein Sandwich waren das Abendessen. Ich bin gespant wie kalt es diese Nacht wird. Leute im Ort meinten, dass es so gegen 5:00 am Morgen Minusgrade haben wird.

Hasta luego Birgit