Von Pisco Elqui nach San Pedro de Atacama – Teil 2

Ich hatte im Bus einen super Sitz, ganz vorne rechts, und konnte wunderbar meine Beine zum Schlafen hochlegen und ich schlief fast acht Stunden. Kurz nach 7:15 wachte ich auf, wir waren schon nördlich von Antofagasta und wir waren schon in der Atacama-Wüste, was ich schnell beim Blick aus dem Fenster auf die karge Landschaft erkannte. Die Fahrt nach San Pedro de Atacama dauerte noch bis ca. 11:30 und führte durch eine wunderschöne karge Steinwüste. Als wir in San Pedro de Atacama ankamen, erfuhr ich, dass einem der beiden Australier, die wir gestern Abend in La Serena am Busterminal getroffen hatten, der Rucksack während der Fahrt gestohlen wurde. Alle Dokumente, Kamera und Geld sind weg. Der Australier ist ca. 19 Jahre und nahm es recht locker. Etwas eigenartig haben die Busbegleiter wohl reagiert. So nach dem Motto, da könnten sie ja auch nicht helfen. Ja sicher nicht, aber die Polizei verständigen, wäre eigentlich kein Problem gewesen. Gut ich habe aber auch schon Berichte von Argentinien gehört, dass die Busbegleiter die Passagiere bestehlen. Hach ja, was soll man da machen.

Gut ich selbst habe für zwei Nächte ein Einzelzimmer im Hostel La Ruca reserviert. Ich bin sicher, dass ich hier in San Pedro de Atacama länger als zwei Nächte bleibe, aber ich wollte mir wieder ein Einzelzimmer gönnen und das Hostel prüfen. Hier kann ganz schnell ein Hostel ein Partyhostel sein und dann wird der schöne Innenhof zum Partyraum und an Schlaf ist nicht mehr zu denken. San Pedro ist mini und ein recht touristischer Ort, es gibt die entsprechenden Touranbieter, Cafés, Restaurants und Sport- sowie Souvenirläden. Blendet man dies aber alles aus, ist es ein wunderschöner Ort, eine Oase in der Atacama-Wüste. Schöne Häuser, eine alte aus Lehmziegel gebaute Kirche (=Adobekirche), welche Stroh gedeckt ist. Es gibt auch ein informatives Archäologisches Museum, das Museo Gustavo Le Paige. Gustavo Le Paige war ein belgischer Missionar, der 35 Jahre hier lebte und diverse archäologische Stücke von diesem Gebiet, welches vor ca. 12000 Jahren besiedelt wurde, zusammengetragen hat. Es gibt ein paar wirklich schöne Stücke dort.

Den Tag habe ich dann damit verbracht, zu erkunden, welche Touren hier in die Umgebung angeboten werden. Der Australier hatte noch die Idee ein Auto zu mieten und einige Orte, ohne Tour aber mit dem eigenen Mietauto zu erkunden. Wir werden dies mal morgen näher eruieren. Es gibt auf jeden Fall eine Menge anzuschauen.

Die Gegend wird landschaftlich in drei Gebiete unterteilt, die hauptsächlich von der Höhenlage und von dem Vorhandensein von Wasser definiert werden. Es gibt Puna, dies befindet sich zwischen 3600 und 4200m. Puna ist hauptsächlich eine Graslandschaft und hier gibt es u.a. Flamingos, den Andenstrauss Suri, Andenrebhühner, Guanacos und Vicuñas. Guanacos und Vicuñas sind Kamel-/Lamaarten. Zwischen 2400 und 3600m ist das Andenvorgebirge mit vielen Schluchten, in denen Flüsse und Bächer Wasser zu den Salzebenen bringen. Auf ca. 2400m liegen die Salzseen und die Oasen. Eine dieser Oasen ist San Pedro de Atacama.

Ein Observatorium werde ich wohl auch in San Pedro de Atacama nicht besuchen können. Es ist bald Vollmond und damit ist die Sichtbarkeit der Sterne sehr eingeschränkt und das Observatorium bietet keine Beobachtungen in dieser Zeit an.

Hasta mañana Birgit