Isla de Margarita – Teil 4

Es waren Tage des Nichtstuns, diese sind nun vorbei. Morgen geht es wieder zurück nach Buenos Aires.

Ich hatte schon von Protesten auf der Isla de Margarita bei Pampatar berichtet. Ich weiß nicht, wie viele Menschen daran beteiligt sind und in welcher Art die Proteste ablaufen, denn ich gehe nicht hin und schaue zu, da ich nicht einschätzen kann, wie sich so eine Demonstration entwickelt und ich einfach Angst habe, dass ich mitten in irgendetwas bin. Am Tag sah man dann auf der Straße die Stellen, an denen Autoreifen brannten. So war es bis Mittwoch. Am Mittwoch wurde die Straße, in deren Nähe ich wohne, blockiert. Vom Fenster aus konnte man alles beobachten. Es war keine Polizei da. Es waren einige aber nicht viele Menschen bei der errichteten Barrikade. Fast alle Menschen dort waren vermummt und es gab einige Neugierige, die einfach schauten, was da so passiert.  Die Barrikade aus Müll, Wellblech, Drahtzaun war am nächsten Tag nicht abgebaut. Die Autos fuhren dann stattdessen auf dem Parkplatz eines nahegelegenen Supermarkts. Am nächsten Abend wurde eine weitere Barrikade errichtet, der Schleichweg über den Supermarkt war noch offen. Busse fuhren bis zur Barrikade, setzten ihre Passagiere ab und fuhren wieder zurück. Die Passagiere liefen dann vermutlich auf die andere Seite der Barrikade, die aber vom Fenster nicht sichtbar ist, und nahmen dort einen anderen Bus zur Weiterfahrt. Am nächsten Abend wurde eine weitere Barrikade errichtet und der Schleichweg über den Supermarkt war damit zu. Durch die Straße zogen Vermummte Stöcke tragend und skandierend. Auch diesmal waren es keine Massen evtl. 20-30 Menschen. Am Freitagabend wurde noch eine Barrikade errichtet. Außerdem wurden die nahegelegenen Geschäfte und Restaurants gezwungen, zu schließen. Bisher waren die Geschäfte und Restaurants weiterhin geöffnet, obwohl keine 100m eine Barrikade war. Die letzte Barrikade wurde so errichtet, dass der Wasserwagen, der das Wasser für die Wohnanlage, in der ich gerade wohne, einen großen Umweg fahren muss und deshalb heute auch erst verspätet Wasser angeliefert werden konnte. Ja es gibt schon seit Beginn meines Aufenthalts hier auf der Isla de Margarita nur drei Mal am Tag Wasser, d.h. der ganze Tag ist irgendwie immer gegliedert durch die drei Stunden, in denen es Wasser gibt.

So morgen geht es wieder nach Buenos Aires. 6:30 geht das Flugzeug nach Caracas. Ich freue mich auf das Weiterreisen.

Hasta luego Birgit